Neue Wähler-Gruppe soll dann mit eigener Liste bei der Wahl des Gemeinderats antreten. Kritik an Planungen zur neuen Dorfmitte.
(ty) Mit dem "Bündnis Fortschritt Schweitenkirchen" (BFS) soll in der genannten Gemeinde am heutigen Donnerstag, 23. Oktober, eine neue Wähler-Gruppe aus der Taufe gehoben worden. Die Gründungs-Versammlung findet nach Angaben der Initiatoren im V-Heim statt, beginnt um 19 Uhr und steht allen Interessierten offen. "Seid dabei, um mitzugestalten und mitzuentscheiden", heißt es in der Ankündigung an die Adresse der Einheimischen. Das BFS soll dann auch mit einer eigenen Liste bei der Gemeinderatswahl im kommenden März antreten. Nicht ausgeschlossen ist dem Vernehmen nach zudem ein Bürgerbegehren bezüglich der kritisieren Pläne zur künftigen Ortsmitte samt Rathaus-Neubau.
"Das Interesse der Bürgerinnen und Bürger an einer neuen Dorfmitte, der geplanten Nutzung und den zu erwartenden Kosten ist riesig", heißt es im Vorfeld der für heute Abend anvisierten BFS-Gründung. "Das zeigte sich im September beim Bürger-Dialog mit über 50 Teilnehmenden aus ganz unterschiedlichen politischen Lagern." Der voll besetzte Saal bei der jüngsten Sondersitzung des Gemeinderats zum gleichen Thema habe den hohen Informations-Bedarf der Schweitenkirchener bestätigt. Basierend auf den Ergebnissen aus einem Ideen-Café und aus dem besagten "Bürger-Dialog", aber auch aus ergänzenden Themen-Vorschlägen der Teilnehmer werde das Programm des BFS für die Kommunalwahl entwickelt.
Im Zentrum des genannten "Bürger-Dialogs" hatten die Zukunft der Dorfmitte und die Frage gestanden, wie diese im Einklang mit den Bedürfnissen der Dorfgemeinschaft entwickelt werden kann. "Unser Ziel ist es, eine aktive Bürger-Beteiligung zu fördern, die gemeinsam Lösungen erarbeitet und nicht spaltet", hatte Stefan Eisenmann betont. Außerdem nannte er mehrere Kritikpunkte zu dem geplanten Projekt. "Bei den aktuell geplanten Maßnahmen fehlt ein Gesamt-Konzept und die dazu notwendige Finanzierung", so das Fazit von Eisenmann. In einer Presse-Info nach dem "Bürger-Dialog" wurden die von Eisenmann beleuchteten Aspekte wie folgt zusammengefasst:
"Als eines der Hauptargumente für den Neubau des Rathauses wird der zusätzliche Raumbedarf von 100 Quadratmetern für ein Archiv angeführt, was mit Hinblick auf die Digitalisierung mehr als fragwürdig erscheint. Für die geplanten Nutzungen als Café und Apotheke gibt es offensichtlich noch keine konkreten Mieter. Für das alte Rathaus liegt kein Nachnutzungs-Konzept vor. Der Vergleich von Renovierungs-Kosten mit Neubau-Kosten ist irreführend, da eine Renovierung auf jeden Fall notwendig ist – die Kosten müssen also addiert werden. Eine klare Finanz-Planung für die gesamte Dorfmitte, einschließlich der neuen Wohngebäude, existiert nicht."