Betrüger gaben sich als Polizisten aus, tischten Lügen-Geschichte auf. Unbekannter entriss dem Opfer eine Kassette mit Gold und Münzen und türmte.
(ty) Bekanntlich treiben Kriminelle in der Region nach wie vor mit so genannten Schock-Anrufen ihr Unwesen, um arglose Menschen um Geld und Wertsachen zu bringen – und trotz aller Warnungen haben sie immer wieder Erfolg und kassieren mitunter kräftig ab. Wie berichtet, hat diese Woche ein 67-Jähriger aus Dachau rund 40 000 Euro an eine ihm nicht bekannte Frau übergeben. Außerdem ist am Donnerstag ein in Rohrenfels (Kreis Neuburg-Schrobenhausen) wohnender Mann auf eine Lügen-Geschichte von Betrügern hereingefallen und schließlich um Gold und Münzen im Wert von mehreren zehntausend Euro gebracht worden. Ein Unbekannter riss ihm die Beute offenbar regelrecht aus den Händen und lief damit davon.
Wie das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord erklärt, hatte der in Rohrenfels wohnende Deutsche am Donnerstag zur Mittagszeit zunächst einen Anruf von einer Betrügerin erhalten, die sich als Polizistin ausgab. Die vermeintliche Beamtin habe sich dabei über Wertgegenstände im Haushalt des Mannes formiert. Sie habe ihm außerdem vorgegaukelt, dass bei einer festgenommenen Einbrecher-Bande eine Liste gefunden worden sei, auf der auch die Adresse des Rohrenfelsers stehe. Außerdem log sie dem Mann vor, dass nun ein Polizist bei ihm vorbeikommen würde, um Fotos von all seinen Wertgegenständen machen würde – für den Fall, dass es zu einem Diebstahl käme.
Gegen 13.15 Uhr sei dann ein nicht identifizierter Mann vor dem Anwesen erschienen. Der Rohrenfelser hatte den Angaben zufolge eine Geldkassette vorbereitet, in der sich Goldbarren und Münzen befanden. Der Unbekannte habe dem überrumpelten Opfer das Behältnis entrissen und sei damit zu Fuß geflüchtet. Eine umgehend eingeleitete Fahndung durch Einsatzkräfte der örtlich zuständigen Polizeiinspektion aus Neuburg sei ergebnislos geblieben. Die Kripo aus Ingolstadt hat die Ermittlungen übernommen und bittet unter der Rufnummer (08 41) 93 43 0 um Hinweise. Der Unbekannte wird als zirka 25 Jahre alt und etwa 178 Zentimeter groß beschrieben; er habe dunkle, kurze Haare und sei von südländischem Typ. Bekleidet gewesen sei er mit einer Jeans-Hose und einem blauen Sweatshirt.
Präventions-Hinweise der Polizei:
- Legen Sie am besten auf, wenn Sie nicht sicher sind, wer anruft und Sie sich unter Druck gesetzt fühlen.
- Die Polizei ruft Sie niemals unter der Polizei-Notruf-Nummer 110 an. Das machen nur Betrüger. Wenn Sie unsicher sind, wählen Sie die Nummer 110. Aber nutzen Sie dafür nicht die Rückruf-Taste.
- Rufen Sie den angeblich betroffenen Angehörigen unter der Ihnen bekannten Nummer an.
- Sprechen Sie am Telefon nie über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse.
- Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
- Ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu oder verständigen Sie über den Notruf 110 die Polizei.
- Die echte Polizei fordert niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände von Ihnen, um Ermittlungen durchzuführen.
- Sprechen Sie auch mit Ihren Angehörigen über das Phänomen und warnen Sie sie vor dem Vorgehen der Täter.
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