Der Rentner kehrte gestern Vormittag mit seinem Pkw einfach auf der Autobahn um, wollte zurück zur vorigen Ausfahrt steuern. Sein Führerschein wurde einkassiert.
(ty) Eine unfassbare Aktion hat ein 82 Jahre alter Pkw-Lenker am gestrigen Vormittag auf der A93 im Gemeinde-Bereich von Wolnzach geliefert. Offenbar hatte der Senior keine Lust auf den Stau, der sich wegen des tödlichen A9-Unfalls auch auf dieser Autobahn gebildet hatte. Deshalb vollzog er auf der A93 kurzerhand ein Wende-Manöver und steuerte seinen Pkw anschließend als Geisterfahrer in die entgegengesetzte Richtung. Beherzte Verkehrsteilnehmer verhinderten Schlimmeres, nachdem sie von dem Rentner gefährdet worden waren. Die Polizei kassierte schließlich den Führerschein des 82-Jährigen ein.
Wie berichtet, war es am gestrigen Morgen auf der Autobahn A9 im Gemeinde-Gebiet von Schweitenkirchen zu einem schweren Lastwagen-Unfall gekommen, bei dem ein 30 Jahre alter Pkw-Fahrer sein Leben verlor (Tödlicher A9-Unfall: Polizei gibt neue Details bekannt). Nach diesem Unglück war die A9 in beide Richtungen für mehrere Stunden komplett gesperrt. Das hatte auch einen Stau auf der A93 in Richtung des Autobahn-Dreiecks Holledau zur Folge. Am Ende dieses Staus wendete nach Angaben der Verkehrspolizei-Inspektion aus Ingolstadt kurz vor 10 Uhr der 82-Jährige aus Schwandorf mit seinem Pkw einfach auf der A93.
Auf der linken Spur sei der Rentner anschließend in der falschen Richtung auf der A93 unterwegs gewesen. Dabei habe er einen 29 Jahre alten Autofahrer aus Regensburg und einen 18 Jahre alten Pkw-Lenker aus dem Landkreis Kelheim gefährdet. Diesen beiden Männern sei es mit Unterstützung eines 56-jährigen Autofahrers aus Regensburg gelungen, die Geisterfahrt des 82-Jährigen zu stoppen. "Nachdem der Mann seinen Fehler eingesehen hatte, wendete der 56-Jährige das Fahrzeug des Falschfahrers wieder in die richtige Richtung und fuhr mit dem 82-Jährigen als Beifahrer mit dessen Pkw zur nahegelegenen Rastanlage Holledau", so die Polizei.
Hier seien der Rentner und dessen Wagen an Streifenbeamte von der Verkehrspolizei übergeben worden. Durch das beherzte Eingreifen der drei Pkw-Fahrer habe Schlimmeres verhindert werden könne, fassen die Gesetzeshüter zusammen. Der 82-Jährige habe gegenüber den Einsatzkräften erklärt, er habe lediglich zur nächsten Ausfahrt zurücksteuern wollen, um dem Stau zu entgehen. Der Führerschein des Seniors sei sichergestellt worden. Gegen den Schwandorfer werde jetzt strafrechtlich wegen Gefährdung des Straßenverkehrs ermittelt. Seine Fahrt habe er als Passagier in einem Taxi fortsetzen müssen.
Zu dem tödlichen Unfall, der den genannten Stau zur Folge hatte:
Tödlicher A9-Unfall bei Schweitenkirchen: Polizei gibt neue Details bekannt
Tödlicher Crash bei Schweitenkirchen: A9 zeitweise in beide Richtungen voll gesperrt