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Rangierbahnhof München-Nord: Zwei Studenten machten Bilder für ein Kunst-Projekt, im Adamskostüm und mit einer Streitaxt aus Papier.

(ty) Einen äußerst ungewöhnlichen Einsatz haben Bundespolizisten am gestrigen Nachmittag im Bereich der Gleis-Anlagen des Rangierbahnhofs München-Nord erlebt. Aber der Reihe nach. Wie heute berichtet wurde, sind Beamten, die gerade einen privaten Spaziergang machten, gegen 16 Uhr zwei Personen aufgefallen, die sich zwischen den Güterzügen aufhielten. "Sofort war der Dienst präsent und der Gedanke, dass beide aufgrund ihres Verhaltens als Graffiti-Sprayer tätig sein könnten", erklärte heute ein Sprecher der Bundespolizei. Und von Weitem habe das Treiben wohl zunächst auch nach einer Sprüh-Aktion ausgesehen. Die nackte Wahrheit stellte sich jedoch ganz anders dar.

Als die beiden verdächtigen Männer schließlich von uniformierten Streifenbeamten gestellt waren, erklärten sie nach Angaben der Bundespolizei, dass sie Studenten seien und dass sie Bilder für ein Kunst-Projekt aufnehmen würden. Wie sich herausgestellt habe, taten sie das allerdings ohne Genehmigung. Was ebenfalls gefehlt habe, sei die Kleidung der zwei Männer gewesen. "Beide waren nackt", heißt es im Bericht der Münchner Bundespolizei-Inspektion. Die zwei Studenten im Adamskostüm hatten demnach lediglich eine Streitaxt aus Papier bei sich, die für das Posieren vor den Güterwaggons verwendet worden worden sei.

Angesichts der gestern herrschenden niedrigen Temperaturen dürfte es sich eher um ein "kurzes" Shooting gehandelt haben, vermuten die Gesetzeshüter. Ein Verdacht auf eine Straftat sei indes nicht erkennbar gewesen. Seinen Kollegen werde dieser skurrile "Graffiti-Einsatz" allemal in Erinnerung bleiben, prophezeit der Polizei-Sprecher. Die beiden Studenten waren nach Erkenntnissen der Bundespolizei übrigens mit Fahrrädern gekommen und hatten sich für die Aktion vor den Waggons dann vor Ort entkleidet.

Die Bundespolizei warnt einmal mehr ausdrücklich davor, sich für Foto-Aufnahmen in den Gleis-Bereich zu begeben. Ob für ein Kunst-Projekt oder für Selfies – stets herrsche akute Lebensgefahr; insbesondere in allen Bereichen von Rangier-, Güter- und Container-Bahnhöfen. Dort finde meist personenloser Rangier-Betrieb statt. Und auf verunglückte oder verletzte Personen werde man oft erst sehr spät aufmerksam.


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