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Die Kampagne "Hand aufs Herz" ist Teil des diesjährigen Schwerpunkt-Themas im Rahmen des bayerischen Präventions-Plans. Hier schon mal erste Tipps.

(ty) Das bayerische Ministerium für Gesundheit und Pflege hat kürzlich die diesjährige Präventions-Kampagne "Hand aufs Herz" gestartet. Das Pfaffenhofener Gesundheitsamt wird nach eigenem Bekunden vor diesem Hintergrund heuer gemeinsam mit der noch recht neuen hiesigen "Gesundheits-Region plus" Aktionen zu dem Schwerpunkt-Thema durchführen. "Geplant ist, im Mai zu starten und mit verschiedenen Aktionen bis in den Juli hinein auf das Thema aufmerksam zu machen", erklärt Corinna Weltge als Präventions-Beauftragte des Gesundheitsamts.

Das übergeordnete Ziel des Schwerpunkt-Themas aus dem bayerischen Präventions-Plan sei die Förderung der Gesundheits-Kompetenz in der Bevölkerung. Es gehe darum, das Wissen zum Herzinfarkt zu erhöhen, das persönliche Risiko einschätzen zu können und zu einer gesundheits-förderlichen Lebensweise zu motivieren, die die wichtigsten Risiko-Faktoren für Herzinfarkte vermeide. "Dazu gehören ungesunde Ernährung, starkes Übergewicht, Bewegungs-Mangel, Rauchen, Alkohol, Stress, Schlaf-Mangel und Depression", heißt es aus dem Pfaffenhofener Gesundheitsamt.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen seien weiterhin die häufigste Todesursache im Freistaat. Im Jahr 2020 starben laut bayerischem Gesundheits-Ministerium über 49 900 Menschen an einer Erkrankung aus dieser Krankheits-Gruppe. Die Zahl der stationären Behandlungsfälle wegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen habe im Jahr 2019 bei gut 428 700 gelegen. Die Sterbefälle in diesem Zusammenhang seien in den vergangenen zehn Jahren zurückgegangen, wohingegen die stationären Krankenhaus-Aufenthalte signifikant gestiegen seien.

"Die gute medizinische Versorgung der Patientinnen und Patienten in den Krankenhäusern verhindert viele Todesfälle", weiß Martina Kudernatsch, die Leiterin des Gesundheitsamts von Pfaffenhofen. Die Aufklärungs-Arbeit spielt ihren Worten zufolge hier aber ebenso eine große Rolle, "damit auch Laien die Warnzeichen richtig erkennen und so rechtzeitig reagiert werden kann". Beim Herzinfarkt gelte: "Jede Sekunde zählt."

Die Zahlen zeigen laut Gesundheitsamt aber auch, dass immer noch zu viele Menschen die Ursachen der Herz-Kreislauf-Erkrankungen nicht beseitigen. Dabei könnten gerade in diesem Bereich durch rechtzeitige Prävention enorme Erfolge verzeichnet werden. Weltge schlägt konkret vor: "die Änderung der Ernährung auf mediterrane Kost, mit gesunden Fetten, reichlich Obst und Gemüse, der Beginn einer Ausdauer-Sportart, aktive Stress-Bewältigung und Alkohol nicht als Mittel dafür einzusetzen, sowie endlich das Laster des Rauchens hinter sich zu lassen."

Um eine Einschätzung der eigenen Lage zu erhalten, hilft der „Check up“ beim Hausarzt. Dieser kann ab 35 alle drei Jahre in Anspruch genommen werden und danach wird über notwenige Mittel gesprochen „Es gibt eine Vielzahl an Medikamenten zur Behandlung von Herzerkrankungen oder deren Vorläufern, eine Ernährungsumstellung und Sport sollten aber immer das erste Mittel der Wahl sein, da sich hier nachweislich sehr gute Effekte auf den Körper erzielen lassen“, so Dr. Kudernatsch.

Wer nun selber aktiv werden wolle, könne sich an einer großen Anzahl an Unterstützungs-Strukturen erfreuen – zum Beispiel erprobte Entwöhnungs-Programme für Raucher ebenso wie Bewegungs- und Motivations-Apps. Es gebe auch kleine Technik-Hilfen wie Smart-Watches und Handys, auf denen man die Tages-Schrittmenge nachlesen könne. "10 000 Schritte sollte man am Tag schaffen", sagt Weltge. "Aber auch, wenn das nicht sofort klappt, können die kleinen Geräte doch motivieren, die Schrittzahl stetig zu steigern."

Im Alltag reichen ihren Worten zufolge kleine Änderungen – wie zum Beispiel: die Treppe nehmen statt den Aufzug; das Auto weiter weg parken oder gleich mit dem Rad zur Arbeit fahren. "Manchmal hilft es, sich selber auszutricksen", berichtet Weltge: "Im Home-Office kann der Drucker einen Stock tiefer platziert werden und im Büro sucht man Kolleginnen und Kollegen persönlich auf anstatt anzurufen."

Gerade Firmen seien als "Unterstützer in der Prävention" gefragt, heißt es in einer Presse-Mitteilung. Weltge erläutert dazu: "Das Risiko steigt ab 45 Jahren signifikant an. Hier stehen die meisten Menschen in der Blüte ihres Arbeitslebens und sollten noch viele produktive Jahre vor sich haben." Sie betont: "Nirgends erreicht man Menschen so direkt wie an ihrem Arbeitsplatz." Und: "Schon durch kleine Änderungen der Bedingungen und Unterstützungs-Leistungen kann ein großer Effekt erzielt werden."

Für Firmen stehen nach Angaben des Pfaffenhofener Landratsamts nach dem neuen Präventions-Gesetz auch spezielle Gelder zur Verfügung, um die Gesundheit der eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu fördern und so auch als Unternehmen zu profitieren. "Die Krankenkassen sind hier kompetente Ansprechpartner und übergreifend zuständig", erklärt die Behörde. Wer sein eigenes Herzinfarkt-Risiko kennen wolle, der könne auf der Kampagnen-Homepage unter www.handaufsherz.bayern.de dazu einen Test machen.

Die Kampagne "Hand aufs Herz" ist Teil des diesjährigen Schwerpunkt-Themas "Prävention von Herzinfarkten" im Rahmen des bayerischen Präventions-Plans und läuft nach Angaben des Gesundheits-Minnisteriums bis Ende September. Der bayerische Präventions-Plan war 2015 mit dem Ziel ins Leben gerufen worden, Bürgerinnen und Bürger bei ihrer Entscheidung für eine gesundheits-förderliche Lebensweise zu unterstützen, gesunde Lebenswelten zu gestalten und die gesundheitliche Chancen-Gleichheit zu fördern.


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