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Holetschek: "Die Sieben-Tage-Inzidenz der Geimpften beträgt in Bayern aktuell 50,9. Bei den Ungeimpften ist der Wert mit 451,5 neun Mal so hoch."

(ty) Der bayerische Gesundheits-Minister Klaus Holetschek hat zum Beginn der Herbst-Ferien zu besonderer Vorsicht zum Schutz vor Corona-Infektionen aufgerufen. "Die Zahlen steigen leider viel zu schnell", betonte er. Die Sieben-Tage-Inzidenz – also die Zahl der registrierten Neuinfektionen binnen einer Woche pro 100 000 Menschen –  betrage in Bayern inzwischen über 230, bei den Hospitalisierungen liege die Inzidenz bei rund 3,7, erklärte der Minister und verdeutlichte: "Übersetzt heißt das, dass innerhalb von sieben Tagen mehr als 480 Menschen mit einer Corona-Infektion neu in Krankenhäusern aufgenommen wurden." Er verwies darauf, dass die Corona-Lage vor allem unter den noch nicht geimpften Bürgern dramatisch zunehme. "Die Sieben-Tage-Inzidenz der Geimpften beträgt in Bayern aktuell 50,9. Bei den Ungeimpften ist der Wert mit 451,5 neun Mal so hoch."

 

Der Trend der Infektionszahlen zeige steil nach oben, so Holetschek. Dass nun die "epidemische Lage nationaler Tragweite" bundesweit auslaufen solle, halte er daher für falsch – das passe nicht zum teils dramatischen Infektions-Geschehen. Nach dem Motto "Augen zu und durch" zu handeln, sei keine Lösung. "Wir dürfen uns nicht in falscher Sicherheit wiegen", mahnte er. Klar sei: "Wir sind meilenweit von einem so genannten Freedom-Day entfernt. Zurückhaltung und Besonnenheit sind weiter das Gebot der Stunde." Politisch äußerte er seine Meinung so: "Mit den Plänen der Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP steuern wir auf einen dunklen Herbst zu." Und weiter erklärt er: "Bayern fährt weiterhin den Kurs der Vorsicht und verliert sich, anders als die Ampel-Parteien, nicht im Nebel des Koalitions-Getöses."

Der bayerische Gesundheits-Minister kündigte bereits an: "Wir werden für Corona-Hotspots, in denen sich die Lage in den Krankenhäusern zuspitzt, am Mittwoch im Kabinett weitere Maßnahmen diskutieren." Und: "Wir werden auch über eine bayernweite Masken-Pflicht im Unterricht sprechen. Grundsätzlich müssen wir in den kommenden Wochen vor allem Schulen und Krankenhäusern die allergrößte Aufmerksamkeit widmen. Dazu sind wir etwa mit den Landkreisen und Krankenhäusern im regelmäßigen Austausch." Wichtig sei vor allem, so Holetschek weiter, "dass wir auch auf regionale Entwicklungen reagieren können".

Wieder seien die Pflegekräfte und Ärzte stark gefordert. "Aus vielen Gesprächen weiß ich, dass sich etliche Pflegekräfte von der starken Belastung der vorigen Wellen noch nicht erholt haben. Einige überlegen sogar, ihren Beruf aufzugeben oder haben dies bereits getan", so Holetschek. Klar sei: "Wir müssen die Menschen, die täglich Schwerstkranke behandeln, dringend unterstützen. Ich fordere den Bund auf, hier endlich zu handeln." Und man müsse auch die Krankenhäuser besser unterstützen: "Wir brauchen Ausgleichs-Zahlungen für jene Kliniken, die wegen der Versorgung von Covid-19-Patienten erhebliche Belegungs- und damit Erlös-Rückgänge zu verzeichnen haben." Die Sonder-Regelungen für den Erlös-Ausgleich sowie Abschlags-Zahlungen zur Liquiditäts-Sicherung der Krankenhäuser müssten fortgeführt werden. "Das muss der Bund jetzt schnell und unbürokratisch regeln."

 

Konkret gelten – daraufhin wies der Minister ausdrücklich hin – auch in den Herbst-Ferien für öffentliche Orte und Veranstaltungen je nach Vorgabe 3G-, 3G-plus- und 2G-Regeln sowie AHA-Regeln und Masken-Gebot. Schülerinnen und Schüler, die normalerweise wöchentlich in der Schule getestet würden, könnten sich auch in den Ferien mit ihrem Schüler-Ausweis ausweisen und müssten nur in Ausnahmefällen – etwa bei Besuchen in Alten- und Pflegeheimen – einen aktuellen Test vorlegen. Eine Übersicht dazu, für wen Corona-Tests weiterhin kostenfrei sind, findet sich beim bayerischen Gesundheits-Ministerium unter diesem Link. Antworten auf wichtige Fragen zu den aktuellen Corona-Regelungen gibt es unter diesem Link.

Holetschek verwies außerdem darauf, dass die Corona-Lage vor allem unter den noch nicht geimpften Bürgerinnen und Bürgern dramatisch zunehme. Der Minister sagte: "Die Sieben-Tage-Inzidenz der Geimpften beträgt in Bayern aktuell 50,9. Bei den Ungeimpften ist der Wert mit 451,5 neun Mal so hoch. Vor einer Woche lag er noch bei knapp 300. Und auf den Intensiv-Stationen ringen vor allem die Ungeimpften um ihr Leben. Das muss ein Weckruf sein." Sein erneuter Appell: "Wenn wir diese Pandemie gemeinsam beenden wollen, dann sind jetzt die Ungeimpften besonders gefordert: Ärmel hoch und impfen."

"In Punkto Vorsorge sollte eine Corona-Impfung für jeden eine Selbstverständlichkeit sein", findet der bayerische Gesundheits-Minister. Das gilt seiner Meinung nach für Erst-Impfungen, aber auch für alle, die Anspruch auf eine Auffrischungs-Impfung haben. "Wir prüfen überdies, Auffrischungs-Impfungen für alle im Rahmen der gesundheitlichen Vorsorge anzubieten", erklärte er. Zum 29. Oktober waren laut offiziellen Angaben in Bayern 66,3 Prozent der Menschen mindestens einmal gegen das Corona-Virus geimpft (8 714 884 Erst-Impfungen). 64,5 Prozent hatten den vollen Immunschutz (8 471 141 Zweit-Impfungen). 281 982 Bürger haben eine Auffrischungs-Impfung erhalten.

Hier finden Sie alle wichtigen bisher veröffentlichten Beiträge über die Corona-Virus-Krise in der Region im Überblick 


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