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Ein Überblick zu den Veranstaltungen zwischen 15. und 28. März, die wegen der Corona-Pandemie vor allem online stattfinden.

(ty) Auch heuer gibt es im Kreis Pfaffenhofen ein breites Angebot zur bundesweiten Aktion der "Internationalen Wochen gegen Rassismus", um "ein Zeichen für Antidiskriminierung und Antirassismus zu setzen". Darauf hat das Landratsamt in einer heute veröffentlichten Pressemitteilung hingewiesen. Das diesjährige Motto laute "Solidarität. Grenzenlos." Die Aktionswochen finden deutschlandweit alljährlich um den 21. März statt, dem "Internationalen Tag gegen Rassismus" – diesmal von 15. bis 28. März und vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie vor allem via Internet. Nachfolgend ein Überblick zu den im Landkreis Pfaffenhofen geplanten Veranstaltungen.

"Vor fünf Jahren rief die Initiative gegen Rassismus den bundesweiten zweiwöchigen Aktionszeitraum der Internationalen Wochen gegen Rassismus ins Leben, um in ganz Deutschland Stimmen gegen Rassismus zu bündeln", erklärt das Pfaffenhofener Landratsamt. Dieser Zeitraum sei mit Bedacht gewählt und solle vor allem an den "Internationalen Tag gegen Rassismus" der Vereinten Nationen (UN) am 21. März erinnern.

"Im Landkreis Pfaffenhofen beteiligen sich auch dieses Jahr wieder zahlreiche Akteure der Stadt Pfaffenhofen und des Landkreises mit Online-Veranstaltungen und Aktionen", wie heute dargelegt wurde. Neben Online-Vorträgen der Landkreis-Volkshochschule und digitalen Angeboten der Kreisbücherei biete das Sachgebiet für "Integration" der Landkreis-Behörde auch Online-Workshops für Schüler an.

Die Volkshochschule (VHS) bietet den Angaben zufolge zwei Online-Vorträge aus ihrem digitalen Wissenschafts-Programm "vhs.wissen live" kostenfrei an. Am 24. März referiert der Historiker und Afrika-Wissenschaftler Professor Andreas Eckert von der Humboldt-Universität Berlin über die globale Geschichte der Sklaverei: "Während Sklaverei typischerweise vor allem mit der Plantagen-Sklaverei in den amerikanischen Südstaaten verbunden wird, verbergen sich hinter diesem Begriff eine Vielzahl von Konstellationen, Praktiken und Abhängigkeits-Verhältnissen", heißt es dazu. "Sklaverei fand sich in vielen Teilen der Welt und zu allen Zeiten und sie ist bis heute nicht vorbei."

In einem weiteren Vortrag, der aber erst am 27. April stattfindet, berichten Alexandra Föderl-Schmid, stellvertretende Chefredakteurin, und Annette Ramelsberger, Ressortleiterin und Gerichtsreporterin bei der "Süddeutschen Zeitung", wie groß die Gefahr durch Neonazis und Antisemitismus aktuell tatsächlich sei.

 

"Die Gefahr von Rechtsaußen für Freiheit, Vielfalt und Rechtsstaat ist von großen Teilen der Gesellschaft bis hin zu führenden Politikern lange nicht ernst genug genommen, sondern verharmlost worden", so Förder-Schmid und Ramelsberger. Das wollen die beiden in ihrem Vortrag belegen. Sie wollen aber auch beleuchten, was Deutschland, seine Justiz und vor allem seine Sicherheitsbehörden tun können, um rechte Extremisten konsequent zu verfolgen – "auch in den eigenen Reihen", so die beiden Journalistinnen.

Beide VHS-Vorträge werden live übertragen, sodass anschließend auch Fragen aus dem Publikum per Chat gestellt werden können. Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr. Weitere Infos zur Teilnahme gibt es online unter diesem Link oder bei der Pfaffenhofener Volkshochschule unter der Rufnummer (0 84 41) 49 04 80.

Auch die Kreisbücherei von Pfaffenhofen beteiligt sich laut aktueller Ankündigung mit zwei Aktionen an den "Internationalen Wochen gegen Rassismus". Schüler des Schyren-Gymnasiums stellen in Videoform wertvolle Kinder- und Jugendbücher vor. Die besprochenen Bücher werden über die "Onleihe" und das "Click&Collect"-Angebot der Bücherei zur Verfügung gestellt (hier der Link).

Ein Zusammenschluss von Amateur-Darstellern fülle außerdem "einen literarischen Abend rund um das Thema Rassismus mit einem bunten Strauß an neu aufbereiteten Texten und Liedern" – unter anderem von Konstantin Wecker, Dreiviertelblut, Beethoven und Shakespeare. "Die Premiere findet in einem Live-Stream statt", heißt es aus dem Landratsamt.

Auch das Sachgebiet "Integration" des Landratsamts wirke bei den "Wochen gegen Rassismus" mit. Laut eigenen Angaben werden hierbei Demokratie-Workshops für Jugendliche an zwei Mittelschulen im Landkreis angeboten. Ziel der Workshops sei es, mit den Schülern "ein diskriminierungsfreies Miteinander im Klassenzimmer zu gestalten sowie Zusammenhänge von Antirassismus mit demokratischen Grundwerten zu erarbeiten".

Als Referent sei der profilierte Experte Hamado Dipama gewonnen worden, der nicht nur im Netzwerk "Rassismus- und Diskriminierungsfreies Bayern e.V." aktiv sei, sondern auch ein gewähltes Mitglied des Migrationsbeirats der Stadt München sowie Mitglied im Beirat des Bayerischen Rundfunks sei. Zudem werde am 15. März ein Interview mit Hamado Dipama über Alltagsrassismus veröffentlicht. Er erläutere dabei, wie Alltagsrassismus erkannt und rassistische Denkmuster durchbrochen werden könnten – und was einzelne Menschen gegen Diskriminierung unternehmen könnten.

Die Stadt Pfaffenhofen beteiligt sich zum dritten Mal an den "Internationalen Wochen gegen Rassismus". Die Integrationsstelle der Kreisstadt hat nach eigenem Bekunden zusammen mit lokalen Partnern unter anderem Kurzfilme, Musik, Interviews, Predigten und Info-Materialen zusammengestellt, die für ein offenes und tolerantes Miteinander werben.

"In Krisenzeiten wie diesen erfahren rechtsextreme Bewegungen verstärkt Zulauf, und in sozialen Netzwerken wird die Hetze gegen Menschen anderer ethnischer Herkunft offen und mit steigender Tendenz zur Schau getragen. Deshalb ist es wichtig, dass wir mit diesem Projekt erneut ein Zeichen gegen Alltagsrassismus und Diskriminierung setzen", erklärt Kathrin Maier, Leiterin des Amts für "Familie, Bildung und Soziales" bei der Pfaffenhofener Stadtverwaltung.

Weitere Infos zu den "Internationalen Wochen gegen Rassismus" gibt es auf der Internet-Seite des Landkreises Pfaffenhofen (hier der direkte Link) und auf der Homepage der Stadt Pfaffenhofen (hier der direkte Link).


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