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IHK legt Bilanz vor. Zahl der Azubis in den hiesigen Betrieben ist gesunken, gut 80 Lehrstellen blieben unbesetzt.

(ty) Insgesamt 403 Auszubildende haben im vergangenen Jahr in Betrieben aus Industrie, Handel und Dienstleistungen im Landkreis Pfaffenhofen eine duale Berufs-Ausbildung begonnen. Das entspricht einem Minus von 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr, teilte die IHK für München und Oberbayern heute mit. 218 der Neuverträge wurden den Angaben zufolge in kaufmännischen Berufen abgeschlossen, 185 in gewerblich-technischen. Der Ausbildungsmarkt habe sich trotz der Corona-Krise "als robust und aufnahmefähig erwiesen", so die IHK. Unter Berufung auf Zahlen der Arbeitsagentur heißt es, dass im September mehr als 80 Lehrstellen im Landkreis unbesetzt geblieben seien.

Bei den Top-IHK-Berufen führten im vergangenen Jahr bei den Azubi-Neuverträgen die Verkäufer die Liste an, gefolgt von den Elektronikern für Betriebstechnik und den Kaufleuten für Büro-Management auf dem zweiten Platz. An dritter Stelle kamen die Einzelhandels-Kaufleute. Bei den Mädchen lagen die Kauffrau für Büro-Management sowie die Industrie-Kauffrau an der Spitze, bei den jungen Männern der Elektroniker für Betriebstechnik. Insgesamt starteten die IHK- Azubis ihre Ausbildung in 58 verschiedenen Berufen von der Änderungs-Schneiderin bis zum Zweirad-Mechatroniker. Die IHK ist nach eigenem Bekunden für mehr als 60 Prozent aller Ausbildungs-Verhältnisse zuständig und betreut 219 aktive Ausbildungs-Betriebe im Landkreis.

"Vor allem die sinkende Anzahl von Schul-Absolventen aus den allgemein-bildenden Schulen wirkte sich nachteilig auf den Bewerbermarkt aus", erklärte die IHK für München und Oberbayern heute in einer Pressemitteilung zur Ausbildungs-Situation im Kreis Pfaffenhofen. "Nach Angaben des Kultus-Ministeriums ging diese bayernweit im Vergleich zum Vorjahr um 4,9 Prozent zurück." Besonders hohe Rückgänge seien bei Bewerbern zu verzeichnen gewesen, die alternativ ein Studium wählen könnten. Sie beliefen sich laut IHK auf minus 15,5 Prozent bei Bewerbern mit allgemeiner Hochschulreife sowie auf minus acht Prozent bei Bewerbern mit Fachhochschulreife.

 

Eduard Kastner, der Vorsitzende des IHK-Regional-Ausschusses Pfaffenhofen, betont: "Viele Betriebe wollen ausbilden, weil sie auf die Zukunft setzen und deshalb benötigen sie dringend Fachkräfte-Nachwuchs." Leider habe die Pandemie nahezu alle Maßnahmen zur Berufsorientierung für Schüler zum Erliegen gebracht. Auch die wichtige Bewerbungsphase im Frühjahr habe darunter gelitten. "Schnupper-Praktika, Ausbildungs-Messen und persönliche Bewerbungs-Gespräche konnten nicht stattfinden", so Kastner. "Doch trotz aller Unsicherheiten, die die Krise bis heute verursacht, setzen unsere Unternehmen auf engagierte und top-ausgebildete Fachkräfte. Sie denken nach vorn. Jeder Azubi ist für sie ein Gewinn."

Angesichts des Corona-Lock-Downs ist es laut Kastner jetzt umso wichtiger, in der Berufsorientierung alle Register zu ziehen. "Wir müssen neue Wege gehen und digitaler werden", appelliert er. Bestes Beispiel dafür sind seinen Worten zufolge die bis zum Sommer stattfindenden Webinare der bayerischen "IHK-Ausbildungs-Scouts". In ihnen berichten Azubis aus Betrieben aller Branchen über ihren Berufs- und Ausbildungs-Alltag und stellen sich den Fragen der Teilnehmer. "Diese jungen Leute können Schülern und Eltern am besten erklären, wie eine Ausbildung funktioniert und welches solide Fundament jeder Azubi damit für seine berufliche Karriere legt", so der Unternehmer Kastner aus Wolnzach.


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