Logo
Anzeige
Anzeige

Ab sofort kann man auf dem Gelände kostenlos eine Parzelle für den Eigenanbau von Gemüse bekommen – Klaus Mächler gibt Infos über den richtigen Obstbaumschnitt

(ty) Zum Auftakt der Gartensaison im Inter-Kultur-Garten Pfaffenhofen begrüßten Brigitte Beckenbauer, Anna-Elisabeth Mayr, Nikolaus Buhn und Manfred „Mensch“ Mayer bei strahlendem Sonnenschein im Namen der Gestaltungsgemeinschaft Inter-Kultur-Garten über 30 interessierte Gartenfreunde. Sie stellten kurz die bunte, für alle offene Konzeption des Gemeinschaftsgartens vor und  gaben zugleich bekannt, dass es ab sofort möglich ist, auf dem Gelände kostenlos eine Parzelle für den Eigenanbau von Gemüse zu bekommen.

Klaus Mächler vom Obst- und Gartenbauverein referierte dann gewohnt praxisnah und ausführlich zum angekündigten Thema Obstbaumschnitt. Aufgrund der seit Jahren ausstehenden Pflegemaßnahmen an den 40 bis 50 Jahre alten Bäumen im Garten auf dem ehemaligen Bunkergelände, widmete sich der Kurs vor allem dem Thema  so genannten Vitalisieren überbauter Obstbäume.

Zunächst stellte Mächler klar, dass es bezüglich des Schnittzeitpunkts keine pauschale Lösung gebe. Dieser sollte ja nach Baumart und Ziel der Maßnahme festgelegt werden. So habe der so genannte Sommerschnitt von Ende Juli bis Anfang August entscheidende Vorteile gegenüber der Pflege im zeitigen Frühjahr. Er nehme dem Baum die im Laufe des Jahres aufgebaute Energieeinlagerung und bewirke ein geringeres Wachstum im folgenden Jahr sowie die vermehrte Bildung von Fruchtholz. Außerdem könne auf die Wuchsform des Baums in beblättertem Zustand reagiert werden.

Nun befasste sich Mächler mit seinem ersten Anschauungsobjekt. Ein etwa 50 Jahre alter Apfelbaum, der sichtlich außer Form geraten war. Anzustrebendes Ziel sei stets eine gute licht- und luftdurchlässige Baumkrone. Dabei sollte das Prinzip des pyramidalen Schnittes angewendet werden – es bezeichnet den keilförmigen Kronenaufbau, welcher die am weitesten ausladenden Äste im unteren Bereich hat und sich zur Kronenspitze verjüngt. Dabei müssen auch alle sich überlagernden und nach unten gerichteten Äste entnommen werden. Zwingend ist hier auf die richtige Schnittführung zu achten.

Der so genannte Astringschnitt orientiert sich an der verdickten Ast-Rinden-Leiste im Bereich des Astansatzes. Dadurch könne die komplette Überwallung der Wunde am besten gewährleistet werden. Unbedingt verzichten sollte man auf Wundverschlussmittel, legte Mächler dar. Sie fördern aufgrund ihrer Luftundurchlässigkeit lediglich den Befall durch Schadpilze, so der Experte.

Ein Punkt liegt Mächler besonders am Herzen: Viele Hobbygärten gehen seiner Meinung nach zu ängstlich an den Schnitt von Bäumen heran, sprich: schneiden zu wenig ab. Dadurch habe der Baum keine Möglichkeit, schön zu wachsen und kräftige Zweige zu entwickeln. Laut Mächler sollten lieber gezielt längere Triebe und Äste entnommen und dadurch der natürliche Wuchs bekräftigt werden.

Der nächste Termin im Inter-Kultur-Garten fasst sich mit dem Thema „Natürliche Hecke“ und findet am Samstag, 15. März, statt; Beginn ist um 10 Uhr. Der Geschäftsführer der Gartenschau „Natur in der Stadt“, Walter Karl, spendet Dutzende Setzlinge für eine Hecke, die er zusammen mit der Gestaltungsgemeinschaft zur Verschönerung des Geländezaunes anpflanzt. Helferinnen und Helfer sind dabei gerne willkommen.


Anzeige
RSS feed