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Projekt-Idee bei Bundeswettbewerb ausgezeichnet, 25.000 Euro Preisgeld. Bereich am Gerolsbach soll im Sinne der Artenvielfalt entwickelt werden. 

(ty) Die Stadt Pfaffenhofen ist als eine von insgesamt 40 Kommunen beim Bundeswettbewerb "Naturstadt – Kommunen schaffen Vielfalt" für ihre Projektidee "Naturpark Pfaffenhofen: Lebensräume leben" ausgezeichnet worden. Das wurde heute aus dem Rathaus mitgeteilt. Für die Realisierung erhalte die Kreisstadt ein Preisgeld in Höhe von 25 000 Euro. Im Rahmen des Projekts solle der Bereich entlang des Gerolsbachs zwischen der Schrobenhausener Straße und der Adolf-Rebl-Straße weiterentwickelt werden. Ziel sei es, Insekten zu schützen und die biologische Vielfalt zu fördern.

"Hierzu sollen insbesondere zusätzliche Lebensräume für Insekten – wie zum Beispiel Bäume, Hecken, Stauden, Tothölzer, Nisthilfen aus Sand, Mulden und Aufschüttungen – geschaffen werden", heißt es aus der Stadtverwaltung. Neben der Förderung der Artenvielfalt stehen den Angaben zufolge auch Umweltbildung und Naturerfahrung für die kleinen und großen Bürger der Stadt im Fokus des Projekts.

Mit Lehr- und Erlebnispfad, Bürger-Aktionen wie Baumpflanzungen, Schulprojekten sowie Führungen durch die "Gerolsbach-Paten" solle das Verständnis für Natur-Zusammenhänge geweckt werden. Die Stadt Pfaffenhofen beabsichtigt laut heutiger Mitteilung, das Projekt innerhalb der nächsten beiden Jahre umzusetzen.

"Die planetaren Belastungsgrenzen bezüglich der biologischen Vielfalt sind bereits erheblich und teilweise sogar unwiederbringlich überschritten", erklärt GfG-Stadtrat Manfred "Mensch" Mayer in seiner Funktion als Referent für Umwelt-, Naturschutz und Biodiversität. Mit dem Naturpark-Projekt komme man der kommunalen Verpflichtung nach, das "Agenda 2030"-Nachhaltigkeitsziel 15 umzusetzen, so Mayer.

Er verweist dabei insbesondere auf das Teilziel 15.5.1: "Umgehende und bedeutende Maßnahmen ergreifen, um die Verschlechterung der natürlichen Lebensräume zu verringern, dem Verlust der biologischen Vielfalt ein Ende zu setzen und bis 2020 die bedrohten Arten zu schützen und ihr Aussterben zu verhindern."

 

Bei der Umsetzung des Projekts arbeite man mit zahlreichen Kooperations-Partnern zusammen, wurde aus dem Rathaus dargelegt. Dazu zählten der Bund Naturschutz (BN), der Landesbund für Vogelschutz (LBV), das Aktionsbündnis "Pfaffenhofen summt – Wir tun was für die Bienen", die Öko-Modell-Region, die Stadtwerke, die Gerolsbach-Paten sowie einige örtliche Schulen und Kindergärten.

Nikolaus Buhn vom Aktions-Bündnis "Pfaffenhofen summt" erklärt, warum ihm das Projekt so am Herzen liegt: "Im Gegensatz zur Honigbiene stehen etwa die Hälfte der zirka 560 Wildbienen-Arten in Deutschland derzeit auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Die Bestände gehen bei den meisten immer noch zurück." Buhn weiter: "Im neuen Naturpark wollen wir beispielhaft aufzeigen, wie es gelingen kann diesen Trend umzukehren, sowohl durch die Erweiterung des Nahrungs-Angebotes als auch durch die Bereitstellung vielfältiger Nistmöglichkeiten."

"Am Gerolsbach liegt auch ein Biber-Revier", ergänzt Christine Janicher-Buska, Geschäftsführerin und kommissarische Vorsitzende der BN-Kreisgruppe Pfaffenhofen. "Wo der Biber aktiv ist, gibt es eine außergewöhnliche Artenvielfalt an blühender Flora, Insekten, Fischen, Amphibien und Vögeln mit zum Teil geschützten Arten." Die Tätigkeit des Bibers, so Janicher-Buska, "bringt auch die Renaturierung und damit die Verbesserung der Wasserqualität des Gerolsbachs voran."

Die hiesige Kreisgruppe des LBV erklärt in ihrem Statement:  "Dieses Projekt schafft strukturreichen Lebensraum in der Stadt und leistet einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität / Artenvielfalt, die aus der Vielfalt der natürlichen Lebensräume entsteht. Insekten und Vögel profitieren davon ganz unmittelbar, der Naturpark am Gerolsbach wird so zu einem bunten, vielschichtigen und belebten Naturraum. Mit dem neuen Naturpark wird auch für die Bürger erlebbar, wie kraftvoll und dynamisch die Natur ein solches Angebot annimmt und wie die Artenvielfalt auf der Fläche steigt."

Für die Realisierung ihrer Projektidee erhält die Stadt Pfaffenhofen nach eigenen Angaben ein Preisgeld in Höhe von 25 000 Euro. Die Idee sei unter insgesamt 322 Wettbewerbs-Beiträgen ausgewählt worden. Organisiert werde der Wettbewerb vom Bündnis "Kommunen für biologische Vielfalt e. V." und im Bundesprogramm "Biologische Vielfalt" durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert. Weitere Informationen zu den insgesamt 40 ausgezeichneten Projektideen gibt es im Internet unter www.wettbewerb-naturstadt.de


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