Es gibt konkrete Vorhaben, doch die Pandemie funkt nach wie vor dazwischen. Ein Projekt aber wurde umgesetzt.
(ty) Die Mitmach-Initiative "Mobilitäts-Werkstatt" der Pfaffenhofener Stadtwerke zur Verbesserung der Mobilitäts-Situation in der Stadt wird von der Corona-Pandemie gehörig ausgebremst. "Der geplante Testmonat für die entwickelten Konzepte muss erneut verschoben werden", teilte das Kommunal-Unternehmen heute mit. Teilprojekte könnten allerdings umgesetzt werden, heißt es weiter. Nach eigenem Bekunden prüfen die Stadtwerke nun zumindest die Realisierung dieser Maßnahmen.
Vor mehr als einem Jahr war die "Mobilitäts-Werkstatt"-Initiative mit einer Info-Woche auf dem Pfaffenhofener Hauptplatz und mit einer Abstimmung zum Standort eben dieser "Werkstatt für neue Mobilität" angelaufen. Die meisten Stimmen hatte damals der Stadtteil Weihern mit dem Eco-Quartier erhalten, weshalb im Herbst vergangenen Jahres dann auch die erste Veranstaltung dort stattgefunden hat. Rund 40 Interessierte hatten sich dazu eingefunden. "Bei den folgenden Treffen wurden Ideen entwickelt, um ein zukunftsfähiges Mobilitäts-Konzept für das Viertel zu finden, das sowohl den Bürgern als auch der Umwelt zugutekommt und, wenn möglich, auf weitere Stadtteile ausgeweitet werden kann", fassen die Stadtwerke zusammen.
"Angesichts wieder steigender Infektionszahlen", heißt es vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie, seien die Vorbereitung auf den verschobenen Testmonat in Absprache mit den beteiligten Anwohnern erneut verschoben worden. "Die geplanten Angebote wären stellenweise mit einer zu hohen Ansteckungs-Gefahr verbunden", so ein Stadtwerke-Sprecher. Angepeilter Zeitraum sei nun das Frühjahr 2021 – "mit der großen Hoffnung auf Besserung der Situation", wie unterstrichen wird. Schon im Februar dieses Jahres hatten einige ausgearbeitete Alternativen zum eigenen (Zweit-)Auto festgestanden, die eigentlich im April beziehungsweise Mai für insgesamt vier Wochen hätten getestet werden sollten.
Diese Angebote seien im Testmonat für alle Nutzer weitestgehend kostenfrei, "um keine finanziellen Hürden aufzubauen". In dem entwickelten Mobilitäts-Paket enthalten seien unter anderem Car- und Bike-Sharing. Zudem sei ein Bedarfsbus geplant, der nach vorheriger Buchung sowie in enger Taktung nur die tatsächlich gebuchten Haltestellen anfahre, um Leerfahrten sowie unnötige Strecken zu vermeiden. Des Weiteren werden nach Angaben der Stadtwerke Warnwesten für sicheres Fahrrad-Fahren, das gemeinschaftliche Entsorgen der gelben Säcke sowie ein Bahn-Ticket-Sharing angeboten. Corona verhinderte allerdings den Fortgang der Mobilitäts-Werkstatt: Der geplante Testmonat wurde zunächst auf September verschoben, gemeinsame Treffen waren nicht mehr möglich.
Ein Teilprojekt wurde laut heutiger Mitteilung aber trotz Corona umgesetzt: Die gemeinsame Entsorgung der gelben Säcke. "Alle 14 Tage wurden in Weihern und im Eco-Quartier die gelben Säcke in je einem Anhänger der Stadtwerke gesammelt und von freiwilligen Fahrerinnen und Fahrern mit einem Carsharing-Auto zum Wertstoffhof gefahren", wird dazu erklärt. "Insgesamt wurde neun Mal gemeinsam entsorgt, wobei insgesamt zirka 1200 gelbe Säcke gesammelt wurden und ganze 330 unnötige Autofahrten vermieden werden konnten." Die Aktion sei ein voller Erfolg gewesen: "Bei einer Umfrage gaben 69 von 70 Personen an, sehr mit dem Projekt zufrieden zu sein und es gerne langfristig etablieren zu wollen." Das sei nun zusammen mit den Anwohnern geplant.
Um das weitere Vorgehen des erfolgreichen Teilprojekts "Gemeinsame Entsorgung der gelben Säcke" sowie die mögliche vorzeitige Einführung von Sharing-Angeboten zu besprechen, hatte das Mobilitäts-Team der Stadtwerke – so wurde heute berichtet – am 14. September zu einem Treffen im Eco-Quartier – unter Berücksichtigung der Corona-Auflagen – eingeladen. "Im Freien und mit Sicherheits-Abstand wurden Lösungs-Ansätze erarbeitet, die nun geprüft und forciert werden, bevor bei einem nächsten Treffen, voraussichtlich in einer Online-Konferenz, eine endgültige Entscheidung getroffen wird", so der Stadtwerke-Sprecher.