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Bei einem Treffen wurden die bisherigen und künftigen Aktivitäten der "Boden-Allianz" und der Öko-Modellregion beleuchtet.

(ty) Landwirte, Bürgermeister und Politiker sowie Mitglieder und Verantwortliche der Öko-Modellregion "Pfaffenhofener Land" und der "Boden-Allianz" haben sich zum Erfahrungs-Austausch getroffen. Auf Einladung der Stadt Pfaffenhofen haben die 25 Teilnehmer dabei Bilanz gezogen zu den bisherigen Aktivitäten und sich über die anstehenden Schwerpunkte der Arbeit ausgetauscht. Das wurde heute aus der Stadtverwaltung gemeldet. Im Anschluss an das Treffen im Festsaal des Rathauses, das bereits am vergangenen Donnerstag stattgefunden hat, besichtigte die Gruppe den Schaibmaierhof in Hettenshausen.

An dem Treffen nahmen neben Landwirten auch der Pfaffenhofener Bürgermeister Thomas Herker, die zuständigen Vertreter der Kreisstadt sowie der Hettenshausener Bürgermeister Wolfgang Hagl, der Ilmmünsterer Rathauschef Georg Ott und Scheyerns Vize-Bürgermeisterin Alice Köstler-Hösl teil. Auch einige Gemeinderäte waren gekommen. Auch Landrat Albert Gürtner sowie Vierte Landrätin Kerstin Schnapp informierten sich.

Herker habe in seiner Begrüßung die Bedeutung der Landwirtschaft in der Region hervorgehoben. "Ich habe größten Respekt vor den Bauern in Pfaffenhofen und Umgebung, die unsere Lebensmittel produzieren", wird er in einer heute veröffentlichten Pressemitteilung zitiert. "Und am besten ist es natürlich, wenn das, was wir essen, auf kurzem Weg direkt bei uns auf dem Tisch landet." Das funktioniere nur, wenn man engagierte Bäuerinnen und Bauern habe. Darum unterstütze die Stadt Pfaffenhofen die Boden-Allianz und die Öko-Modellregion finanziell wie organisatorisch.

Als nächstes steht den Angaben zufolge das Projekt "Boden.Klima" an, das Mitte dieses Monats starte. "An der auf drei Jahre angesetzten Pilotstudie der Bioland-Stiftung beteiligen sich 18 Landwirtschafts-Betriebe aus der Region", teilte die Pfaffenhofener Stadtverwaltung mit. Ziel sei es, die Klimabilanz der Betriebe zu verbessern sowie das Engagement der Bauern in diesem Bereich finanziell zu honorieren. Eine wichtige Rolle falle dem Aufbau gesunder Böden zu, die als Speicher für das Klimagas CO2 dienen könnten.

Die Boden-Allianz werde zudem im Herbst einen neuen Bodenkurs anbieten. "Interessierte Landwirte können darin bei Treffen und bei fachlichen Exkursionen von Experten Tipps rund um die Verbesserung fruchtbarer und gesunder Böden sammeln", erklärt ein Sprecher der Pfaffenhofener Stadtverwaltung. "Außerdem arbeiten die beteiligten Kommunen daran, bei der Versorgung von Einrichtungen, zum Beispiel Kitas oder Schulen, den Anteil der ökologisch in der Region angebauten Lebensmittel zu erhöhen." Die Kommunen könnten hier eine Vorbild-Funktion erfüllen.

Auf dem Schaibmaierhof in Hettenshausen, der Mitglied der Boden-Allianz ist, stellte die frischgebackene Landwirtschafts-Meisterin Stefanie Schrödl zusammen mit ihrem Vater Anton den Gästen den Betrieb vor. Die Familie bewirtschafte den Hof nachhaltig, verzichte etwa auf Glyphosat, füttere nur selbst erzeugtes Futter, sorge durch eine weite Fruchtfolge für Abwechslung auf den Äckern und habe auch eine Bienenweide angelegt, die fast so groß sei, wie ein Fußballfeld. "Auf dem Hof leben Schweine auf Stroh mit Auslauf, drei Mastrinder in Weidehaltung, die vor Ort tierschonend mit Weideschuss getötet werden, und Hühner", wurde heute erklärt. "Alles Fleisch wird direkt auf dem Hof auch weiterverarbeitet. Die Schrödls denken daran, den Hof in den nächsten Jahren auf ökologischen Landbau umzustellen."

Zum Hintergrund

Das "Pfaffenhofener Land", ein Zusammenschluss der Stadt Pfaffenhofen mit den Gemeinden Scheyern, Hettenshausen und Ilmmünster, ist eine von insgesamt 27 Öko-Modellregionen in Bayern, die die Produktion heimischer Bio-Lebensmittel und das Bewusstsein für regionale Identität voranbringen sollen. Im Mai vergangenen Jahres wurde das "Pfaffenhofener Land" als "staatlich anerkannten Öko-Modellregion" im Freistaat deklariert und ist Bestandteil der Initiative "BioRegio 2020" der bayerischen Staatsregierung.

 

Die Öko-Modellregion Pfaffenhofener Land erweitert den Wirkungsbereich der Boden-Allianz. Maßnahmen der Allianz sollen so – unter Einbeziehung der drei Nachbar-Kommunen – in einem größeren Gebiet und mit mehr Landwirten umgesetzt werden. Scheyern, Hettenshausen und Ilmmünster bringen sich mit Experten und Praktikern im Bereich Anbau, Verarbeitung, Vermarktung und Bildung ein. Den teilnehmenden Landwirten werden Fortbildungen, Informations-Veranstaltungen und Exkursionen angeboten. Die Öko-Modellregionen werden vom Freistaat Bayern finanziell unterstützt.

Als neue Projekt-Managerin der Öko-Modellregion "Pfaffenhofener Land" fungiert seit Juni die Diplom-Ingenieurin Agnes Bergmeister. Sie ist in Pfaffenhofen geboren und aufgewachsen und bringt langjährige Erfahrung in der Umweltbildung und beim ökologischen Anbauverband Naturland mit. Sie ist Ansprechpartnerin für alle Interessierten aus Pfaffenhofen, Scheyern, Hettenshausen und Ilmmünster, die die Öko-Modellregion mitgestalten möchten. Bergmeister ist erreichbar unter der Rufnummer (0 84 41) 78 - 23 15 oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


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