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Fast jeder zweite Beherbergungs-Betrieb war im April geschlossen. 94,5 Prozent weniger Gäste-Ankünfte.

(ty) Bereits die März-Ergebnisse haben gezeigt, dass der Aufwärtstrend des Tourismus im Freistaat wegen der Corona-Pandemie vorerst gestoppt ist. Das volle Ausmaß der Krise belegen nun die Gäste- und Übernachtungszahlen für den Monat April. Wie das bayerische Landesamt für Statistik nach vorläufigen Ergebnissen der Monats-Erhebung im Tourismus mitteilt, meldeten die lediglich rund 6400 geöffneten Beherbergungs-Betriebe Bayerns für April nur noch einen Bruchteil der üblichen Ankunfts- und Übernachtungszahlen. Erfasst wurden rund 173 000 ankommende Gäste und damit 94,5 Prozent weniger als im Vorjahres-Monat, sowie rund 800 000 Übernachtungen, das entspricht einem Rückgang von 89,8 Prozent gegenüber April 2019.

Die Auswirkungen der Corona-Krise treffen die bayerischen Beherbergungs-Betriebe besonders hart. Wie das Landesamt für Statistik nach den nun vorliegenden, vorläufigen Ergebnissen mitteilt, hatten heuer im April lediglich 6438 Beherbergungs-Betriebe im Freistaat geöffnet. Gleichzeitig brachen die Gästezahlen gegenüber dem Vorjahres-Monat um 94,5 Prozent auf rund 173 000 Ankünfte ein, die Zahl der Übernachtungen sank drastisch um 89,8 Prozent auf rund 800 000. Sowohl die Zahlen der inländischen Gäste (Ankünfte: rund 153 000, -93,4 Prozent; Übernachtungen: rund 665 000, -89,2 Prozent), als auch die der Gäste aus dem Ausland (Ankünfte: rund 20 000, -97,4 Prozent; Übernachtungen rund 132 000, -92,1 Prozent) lagen signifikant unter dem Niveau des Vorjahres-Monats.

Alle Regierungsbezirke waren von den Einschränkungen durch die Corona-Krise und den damit verbundenen massiven Rückgängen gleichermaßen betroffen. Die höchsten Einbußen gegenüber dem Vorjahres-Monat bei den ankommenden Gästen mussten nach Angaben des Landesamts für Statistik jedoch Schwaben (Ankünfte: -96,3 Prozent, Übernachtungen: - 93,8 Prozent), Niederbayern (Ankünfte: -94,7 Prozent, Übernachtungen: -91,2 Prozent) und Oberbayern (Ankünfte: -94,7 Prozent, Übernachtungen: -89,7 Prozent) hinnehmen. Auch in der Landeshauptstadt München war der Unterschied zum April vergangenen Jahres enorm. So kamen 95,8 Prozent weniger Gäste für 91,4 Prozent weniger Übernachtungen.

Auch bei Betrachtung der ersten vier Monate des laufenden Jahres und deren Vergleich mit dem Vorjahres-Zeitraum waren alle Regierungsbezirke bei bayernweit durchschnittlich 42,2 Prozent weniger Gästeankünften und 37,3 Prozent geringeren Übernachtungszahlen schwer getroffen. Ein sehr ähnliches Bild zeigt auch die Analyse der Betriebsarten. Hier verzeichneten im April die sonst so gefragten Campingplätze die höchsten Einbußen, sowohl bei den Gästeankünften (-99,8 Prozent), als auch bei den Übernachtungen (-99,4 Prozent). Aber auch alle anderen Betriebsarten bewegten sich mit einem Rückgang bei den Gästeankünften zwischen 82,2 Prozent (Vorsorge- und Reha-Kliniken) und 99,3 Prozent (Jugendherbergen und Hütten) weit außerhalb der normalen Spanne der Veränderungsraten. Die Übernachtungen nahmen hier zwischen -76,1 Prozent (Vorsorge- und Reha- Kliniken) und -98,9 Prozent (Erholungs-, Ferien-, Schulungsheime) ab.

Nachdem aufgrund der Corona-Pandemie ab Mitte März Übernachtungs-Angebote nur noch für notwendige, nicht touristische Zwecke erlaubt waren und zudem weiterhin die Einreise nach Deutschland stark eingeschränkt war, hatten im April fast die Hälfte (46,5 Prozent) der insgesamt 12 034 Beherbergungs-Betriebe ihre Türen geschlossen. Die Beschränkung auf die geschäftliche Unterbringung wurde erst ab dem 30. Mai in Bayern wieder aufgehoben, sodass auch für Mai noch mit keiner wesentlichen Besserung der Ergebnisse zu rechnen ist. Das aktuell bis zum 31. August geltende Verbot von Großveranstaltungen wird ebenso wie die Absage des Oktoberfestes darüber hinaus Einfluss auf Bayerns Tourismus nehmen.

 

Für das vorläufige Ergebnis für den Monat April konnten laut Landesamt Meldungen von 96,0 Prozent der bayerischen Beherbergungs-Betriebe berücksichtigt werden. "Die Angaben der Beherbergungs-Betriebe, von denen bislang keine Informationen für April 2020 vorlagen, wurden geschätzt", hieß es heute. Damit seien auch die vorläufigen Ergebnisse für den April trotz aller Einschränkungen "in hohem Maße repräsentativ". Wie bereits im vergangenen Monat dankt das bayerische Landesamt für Statistik erneut den auskunftspflichtigen Beherbergungs-Betrieben für die Unterstützung trotz der schwierigen Situation danken.

Hier finden Sie alle bisher veröffentlichten Beiträge über die Corona-Virus-Krise in der Region im Überblick 


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