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Bei einer Pressekonferenz im Landratsamt wurde heute über die aktuelle Situation informiert. Polizei-Chef: "Wir werden verstärkt kontrollieren."

(ty) Im Kreis Freising sind laut heutigen Angaben mittlerweile insgesamt 581 Personen positiv auf das neuartige Corona-Virus getestet worden, davon gelten 215 Infizierte als wieder genesen. Zehn Personen aus dem Landkreis seien an dem Virus gestorben, teilte das Landratsamt heute mit. Wie es heißt, wiesen alle zehn Corona-Infizierten, die ums Leben gekommen sind, Vorerkrankungen auf. Im Klinikum spüre man inzwischen eine "deutliche Belastung" der Mitarbeiter, doch seien diese auch "hochmotiviert", berichtete der ärztliche Direktor Markus Neumaier heute bei einer Pressekonferenz im Landratsamt.

"Bisher ist nur ein einziger Mitarbeiter positiv getestet worden – was ein guter Wert für ein Klinikum ist", so Neumaier. Schutzkleidung sei, je nach Artikel, noch für ein bis vier Wochen ausreichend vorhanden. Für Spenden seitens der Bevölkerung als auch für Beschaffungen durch die "Führungsgruppe Katastrophenschutz" (FüGK) bedankte sich Neumaier herzlich. Laut heutiger Mitteilung verfügt das Klinikum aktuell über zwölf reguläre Beatmungsplätze und vier Notfallgeräte. Über die FüGK würden derzeit drei Beatmungsgeräte beschafft, fünf weitere seien angefragt. Insgesamt befinden sich 64 Corona-Patienten im Freisinger Klinikum, 13 davon auf der Intensivstation.

"Ohne, dass die FüGK – und dort vor allem Mitarbeiter Florian Brunnbauer – bei der Beschaffung von Schutzmaterial aktiv ist, wäre es nicht möglich, Ärzteschaft und Klinikum ausreichend zu versorgen", betonte Landrat Josef Hauner. Auch Pflegeheime, bei denen grundsätzlich der jeweilige Betreiber verantwortlich sei, erhielten Unterstützung vom Landratsamt. Auch das Heim der AOK in Moosburg, in dem laut Medien Pflegekräfte ohne Schutz gearbeitet haben sollen, sei vom Landratsamt beliefert worden, stellte Hauner klar.

 

Über die Situation des Pflegeheims in Au in der Hallertau, das laut Landratsamt von Corona-Virus-Infektionen stark betroffen ist, berichtete Christine Setzepfandt vom Gesundheitsamt. Dort sind demnach bislang 36 Bewohner positiv getestet worden. Neun Bewohner seien ins Krankenhaus verlegt worden, 27 seien im Haus isoliert. Auch elf Mitarbeiter seien positiv getestet worden und befänden sich in häuslicher Quarantäne.

Bei der heutigen Pressekonferenz waren auch zwei neue Mitstreiter des Corona-Krisenstabs vertreten: Die neue Leiterin des Gesundheitsamtes, Kathrin Mariß-Heinrich, stellte sich vor. Sie tritt die Nachfolge von Lorenz Weigl an. Setzepfandt hatte die Leitung zwischenzeitlich kommissarisch übernommen.

 

Georg Miedl vom ärztlichen Kreisverband Freising begrüßte den Versorgungsarzt für den Landkreis: Mark Bardenheuer ist unmittelbar an die Katastrophenschutz-Behörde angebunden. Seine Aufgaben bestehen unter anderem darin, eine ausreichende Versorgung mit ärztlichen Leistungen zu koordinieren, und so die ärztliche Grundversorgung aufrecht zu erhalten. Gerade durch die Lieferung von Schutzmaterial durch den Landkreis könnten die niedergelassenen Ärzte weiterarbeiten, bekräftigte Miedl.

Kreisbrandrat Manfred Danner sprach als örtlicher Einsatzleiter sein Lob den Einsatzkräften aus, die vor allem ehrenamtlich agieren. Feuerwehr und Technisches Hilfswerk (THW) hatten – wie berichtet – in der vergangenen Woche knapp 1000 Liter Flächen-Desinfektionsmittel für den Landkreis selbst hergestellt und verteilt, in dieser Woche sollen weitere 2000 Liter folgen. "Wir haben derzeit aber keine typische Feuerwehrlage", sagte Danner.

Deutliche Worte fand der Freisinger Polizei-Chef Ernst Neuner, nachdem die Zahl der Verstöße gegen die Ausgangs-Beschränkungen im Landkreis zuletzt stark anstiegen war: "Wir werden verstärkt kontrollieren. Wir werden auch verstärkt zur Anzeige bringen." Die Verstöße könnten nach dem Bußgeld-Katalog mit Sätzen von 250 Euro geahndet werden. "Ein Großteil der Bevölkerung hält sich an die Beschränkungen", so Neuner. "Es kann nicht sein, dass ein kleiner Teil diese Bemühungen zunichte macht."

Einen besonderen Dank an die fleißigen Masken-Näherinnen und -Näher im Landkreis überbrachte schließlich Karoline Schatz, Leiterin der Abteilung für öffentliche Sicherheit und Ordnung am Landratsamt. 630 Freiwillige hätten sich bereits gemeldet, um mehrere Stück eines einfachen Mund-Nasen-Schutzes anzufertigen. Der entsprechende Vliesstoff sei bereits von der Feuerwehr Marzling zugeschnitten worden und werde nun verteilt. Hintergrund der Aktion ist die Initiative des bayerischen Wirtschaftsministers Hubert Aiwanger, der den Maskenstoff den Landkreisen zur Verfügung stellt.

Hier finden Sie alle bisher veröffentlichten Beiträge über die Corona-Virus-Krise in der Region im Überblick


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