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Gelungene Premiere des Vereins "Edelweiß Oberhaindlfing". Weitere Aufführungen an den nächsten beiden Wochenenden

(ty) "Mancher gibt sich viele Müh mit dem lieben Federvieh." Dieses Zitat von Wilhelm Busch passt sozusagen wie das Ei zur Henne, wenn man das aktuelle Theaterstück des Volksvereins "Edelweiß Oberhaindlfing" kurz umreißen möchte. Denn der Biobauer Friedl Moser (Korbinian Stampfl) pflegt und trainiert seinen Kampfgockel Sultan mit viel Hingabe und Leidenschaft. Schließlich soll das Federvieh bei einem anstehenden Wettkampf als Sieger vom Platz gehen. Bevor jedoch die Irrungen und Wirrungen rund um Sultan am gestrigen Premieren-Abend im Gasthaus Federl in Gundelshausen ihren Lauf nahmen, stimmte Florian Schwaiger mit musikalischer Unterstützung der "Gundelshausener Theaterkombo" unter der Leitung von Michael Fuchs die Zuschauer gesanglich auf das Lustspiel "Der Kampfgockel vom Moserhof" von Marianne Santl ein.

Dass Friedl seinem Kampfgockel so viel Aufmerksamkeit schenkt, findet im weiteren Verlauf des Stücks allerdings nicht bei allen uneingeschränkten Anklang. Nicht nur Friedls Ehefrau Rosi Moser (Veronika Heckmaier) und der Pfarrhaushälterin sowie Dorfratschn Babett (Tanja Ehrmaier) ist das Federtier ein Dorn im Auge. Letztere macht nämlich mit Friedls gefiedertem Freund sogar ungewollte Erfahrungen im Zweikampf. Doch davon lässt sich der Moserbauer nicht beirren und bittet sogar die Malerin Ute Wirklich (Lena Kreitmayr) um ein Porträt von seinem stolzen Gockel. 

Bekanntlich heißt es ja: "Wie der Herr so das Gscherr." Auch der Friedl hat durchaus seinen Stolz und sieht an der Seite seiner Tochter Gabi (Simone Heckmaier) bereits einen reichen Biobauern, den sich diese zum vermeintlichen Wohl des Moserhofes angeln soll. Diese will davon aber überhaupt nichts wissen und hat stattdessen eine heimliche Liaison mit dem Postboten Matthias (Bernhard Nißl). Probleme ganz anderer Art hat währenddessen der Pfarrer im Ort (Stefan Sperrer). Denn die Burschen des Dorfes möchten den unanständigen Brauch das Fensterln wieder aufleben lassen.

 

Um dieses allerdings zu unterbinden, bittet der Geistliche den Moserbauern als Pfarrgemeinderats-Vorsitzenden sowie seinen Mesner Loisl (Markus Fischaleck) um Unterstützung. Der Loisl entpuppt sich jedoch als Frauenheld par excellence und findet Gefallen an der Malerin Ute Wirklich. Seine resolute Frau Zenzi (Sieglinde Grabichler) ist von diesem Techtelmechtel ihres Gatten freilich ebenso wenig angetan, wie vom Kampfgockel Sultan. Eine unerwartete Wendung erfährt die Geschichte, als Friedl Moser von einer Versammlung im Ort heimkehrt, bei der er das Fensterln eigentlich unterbinden sollte. 

Denn ausgerechnet er selbst gerät in den Verdacht, ans Kammerfenster geklopft zu haben – und das ausgerechnet bei der Pfarrhaushälterin Babett. Sein guter Ruf scheint ruiniert zu sein und dummerweise kann er sich ob des übermäßigen Alkohol-Konsums an nichts mehr erinnern. Zu allem Überdruss verschwindet auch noch der Kampfgockel Sultan spurlos. Verdächtige, die dem tierischen Gefährten an den Kragen wollen, gibt es allemal genug und der Friedl bangt um nichts weniger als das Leben seines geliebten Sultan. Um hier Licht ins Dunkel zu bringen, wird der Dorfdetektiv Simmerl Schnell (Anton Rannertshauser) beauftragt.

Denn dieser ist als "Meisterdetektiv", welcher dem Schnaps nicht abgeneigt ist, geradezu prädestiniert für die Klärung der verzwickten Lage. Ob der Simmerl diesen undurchsichtigen Fall letztendlich lösen kann und der Moserbauer tatsächlich am Kammerfenster der Pfarrhaushälterin war, das wird vorab nicht verraten. Genauso wenig wird Preis gegeben, ob der Kampfgockel Sultan wieder unversehrt zurückkehrt und vielleicht sogar dem Liebesglück von Gabi und Postboten Matthias auf die Sprünge helfen kann. Bis es zur Auflösung sämtlicher Ungereimtheiten kommt, müssen jedenfalls neben Sultan auch alle weiteren Protagonisten reichlich Federn lassen. 

Verraten sei jedoch, dass dem Theater-Ensemble des Volksvereins Edelweiß unter der bewährten Regie von Sieglinde Grabichler mit ihrer aktuellen Inszenierung wieder ein wahrer Glücksgriff gelungen sein dürfte. So gab es bei der gestrigen Premiere auch zwischendurch von Seiten des Publikums viele Lacher und immer wieder spontanen Applaus für die Spielleistung. Ihr Übriges trugen Lena Franke und Jürgen Götz in Sachen Maske bei. Ganze Arbeit leistete auch die Bühnenbau-Truppe um Martin Riedl und Toni Lobmayer, der für Licht und Ton verantwortlich zeichnet. Souffleuse Katharina Nißl hatte nur wenig zu tun.

Weitere Aufführungen gibt es am Freitag, 13. März, und am Samstag, 14. März, sowie am Freitag, 20. März, und am Samstag, 21. März, jeweils um 20 Uhr, sowie am Sonntag, 15. März, um 13.30 und um 18.30 Uhr. Karten gibt es bei Gärtnerei-Dorfladen Nißl in Oberhaindlfing, Telefon (0 81 68) 13 64, und im Gasthaus Federl in Gundelshausen, Telefon (0 84 44) 72 71.


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