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"So witzig unsere Aktion erscheinen mag, sie ist uns bitter ernst, auch wenn wir sie niedlich verpackt haben", wurde dazu erklärt.

(ty) Zum bundesweiten Aktionstag gegen Glücksspiel-Sucht haben sich am Dienstag etliche Protest-Zwerge auf dem Hauptplatz in Pfaffenhofen eingefunden, um auch hier ihrem Ärger Luft zu machen. Bayernweit waren die kleinen Figuren bereits unterwegs, nun machten sie in der Hallertau einen Stopp. Mit Demo-Schildern ausgerüstet, auf denen eindeutige Botschaften gegen das übermäßige Glücksspielen zu lesen waren, standen die 15 kleinen Demonstranten in der City und rührten sich nicht vom Fleck.

Die Prop-Beratungsstelle in Pfaffenhofen ist eine von 22 "Fachstellen Glücksspiel-Sucht" im Freistaat. Damit ist sie an die bayerische "Landesstelle Glücksspiel-Sucht" (LGS) angegliedert und qualifiziert, spezifische Beratung und Therapie zum Thema "Pathologisches Glücksspiel" anzubieten. Organisiert wurde der Zwergen-Aufstand zentral über die LSG. "So witzig unsere Aktion erscheinen mag, sie ist uns bitter ernst, auch wenn wir sie niedlich verpackt haben", betont Konrad Landgraf, der Geschäftsführer der LSG.

Auch in Pfaffenhofen hätten die Glücksspiel-Angebote zugenommen, was man nicht zuletzt an der Anzahl der Beratungs-Anfragen merke. Leider kämen Hilfe-Suchende oftmals sehr spät in der Beratungsstelle an. "Wenn sich Betroffene an uns wenden, haben sie meistens schon ihr Vermögen, ihren Job und ihre Beziehung verloren", erklärt Annett Grabowski, die Leiterin der Beratungsstelle. Der Schuldenstand der Personen die in Beratung seien, belaufe sich im Durchschnitt auf rund 24 000 Euro. Bei keiner anderen Abhängigkeitsform sei dieser Wert so hoch. "Glücksspiel-Sucht ist eine ernst zu nehmende Erkrankung mit vielen Gesichtern", betont Grabowski.

"Mit unserer Aktion wollten wir das Thema noch mehr in den Fokus der Öffentlichkeit rücken und dazu beitragen, dass sich Betroffene, Angehörige, Freunde oder Arbeitgebende früher an uns wenden." Wer sich zum Thema Glücksspiel-Sucht beraten lassen möchte, kann sich unter der Telefonnummer (0 84 41)  89 06 0 an die Beratungsstelle in Pfaffenhofen wenden. Sie ist montags bis donnerstags zwischen 9 und 17 Uhr sowie freitags von 9 bis 13 Uhr telefonisch erreichbar. Das Angebot ist kostenlos und unverbindlich. Weitere Infos unter www.prop-ev.de/pfaffenhofen.

"Prop" ist ein gemeinnütziger Verein, er arbeitet in den Schwerpunkt-Bereichen Prävention, Jugendhilfe und Sucht-Therapie. Er ist korporatives Mitglied der Arbeiterwohlfahrt. Die Prop-Beratungsstelle in Pfaffenhofen wurde im Jahre 1995 gegründet und war die erste Anlaufstelle dieser Art im Landkreis. 2005 kam eine Außenstelle in Manching dazu, seit 2008 integriert Prop eine der 22 bayernweiten "Fachstellen Glücksspiel-Sucht". 


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