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Die Kultur-Abteilung hat für die städtische Kunst-Sammlung eine neue Konzeption erarbeitet. Große Weingartner-Ausstellung geplant.

(ty) Seit vielen Jahren kauft die Stadt Pfaffenhofen immer wieder Bilder und Kunstwerke regionalen Künstler. Auf diese Weise ist nach Angaben aus dem Rathaus inzwischen eine Kunstsammlung mit rund 400 Werken unterschiedlichster Künstler, Techniken und Stilrichtungen entstanden. Für diese Sammlung hat die städtische Kulturabteilung jetzt eine Konzeption erarbeitet, die vom Kulturausschuss in dessen jüngster Sitzung zustimmend zur Kenntnis genommen wurde.

Den aktuellen Anlass erläuterte Kulturmanager Sebastian Daschner. Demnach wurden der Stadtverwaltung in den vergangenen Monaten vermehrt Bilder bekannter regionaler Künstler – wie Michael Weingartner, Eduard Luckhaus, Sigi Braun und Josef Kroha – angeboten, und zwar zumeist aus Nachlässen verstorbener Bürger, die die Werke vor Jahren oder Jahrzehnten selbst bei den Künstlern erworben hatten. "Alle Bilder kann und will die Stadt aber nicht ankaufen", heißt es aus der Stadtverwaltung.

 

Gerade, was Pfaffenhofener Künstler anbelange, sei die Kunstsammlung vor allem eine Einrichtung, die den ideellen Wert der Kunst im Blick habe. Nur Werke von einigen Pfaffenhofener Künstlern hätten einen Marktwert auf dem professionellen Kunstmarkt – was bedeute, dass ihr Werk ohne ihre Person und ihre anhaltende Aktivität meist in Vergessenheit gerate und wenig Marktrelevanz besitze. Die Arbeiten seien aus diesem Grund dann meist einem Preisverfall ausgesetzt.

Die städtische Kunstsammlung könne "als Pflege eines Teils des kulturellen Erbes" betrachtet werden: In ihr bilde sich die Kunstgeschichte der Kreisstadt ab. Idealerweise fänden sich in der Sammlung Arbeiten der in ihrer Zeit relevanten Künstler. Mit diesem Engagement sichere die Stadt nicht nur diese temporären Ausschnitte der städtischen Kulturgeschichte in Form der Arbeiten der Künstler (Kunstwerke lassen ja immer neben ihrem rein ästhetischen Wert Aussagen über ihre Zeit zu), sondern sie sorge auch für die Erinnerung an die einzelnen Künstler und damit für den Erhalt des künstlerischen Werts.

 

Wie Daschner erläuterte, sollen auch künftig Kunstwerke im Laufe des Jahres angekauft werden, und zwar vor allem aus von der Stadt ausgerichteten oder von ihr mit getragenen Ausstellungen. Aber auch Ankäufe von Einzelarbeiten mit besonderem ideellem Wert seien möglich, wie beispielsweise Stadtansichten oder Schlüsselwerke von einzelnen Künstlern.

Zusätzlich könne und solle die Sammlung auch von Pfaffenhofener Bürgern unterstützt werden. "Gerade bei bekannten Künstlern wie Michael Weingartner gibt es die Möglichkeit, eine Spendenbescheinigung für den Spender auszustellen", heißt es dazu aus dem Rathaus. "In diesen Fällen – wenn Künstler eine zeitlang allgemein präsent waren und ein gewisser Wert ermittelbar ist – gibt es genügend Anhaltspunkte, die ein Wert-Gutachten eines Sachverständigen – zum Beispiel eines Kunsthändlers – möglich machen."

 

Prinzipiell sei auch die Aufnahme von Künstler-Nachlässen möglich. Hier werde es aber vom Einzelfall abhängen, wie und zu welchen Bedingungen der Nachlass in die Sammlung aufgenommen wird. Im Vordergrund stehe auch hier die Pflege des Werks und des Andenkens. Der städtischen Sammlung sollen künftig neben den Kunstwerken auch entsprechende Ausstellungs-Kataloge, Plakate und Zeitungs-Berichte beigefügt werden, um ein möglich vollständiges Archiv der Kunst in Pfaffenhofen zu bilden.

Ein Großteil der städtischen Kunstsammlung ist bekanntlich Bestandteil der seit 2014 geführten "Artothek". Vergleichbar mit einer Bücherei können die Bürger hier Kunstwerke ausleihen. Diese Möglichkeit, die Werke von Pfaffenhofener Künstlern nach Hause zu holen, wird nach Angaben der Stadtverwaltung gut angenommen. Der Betrieb der "Artothek" soll noch weiter vereinfacht werden – die Rede ist von entsprechender Verwaltungs-Software und einem online einsehbaren Ausleih-Katalog.

 

Seit dem Jahr 2014 hat die Kulturabteilung vier Ausstellungen aus dem Bestand der Kunstsammlung heraus durchgeführt. Um die "Artothek" sowie die Kunstsammlung präsent zu halten, solle auch künftig mindestens eine Ausstellung pro Jahr im Rathaus stattfinden.

Ergänzt werden soll diese jährliche Ausstellungs-Routine um große Sonderprojekte: Ähnlich wie die Luckhaus-Ausstellung im Jahre 2010 in der Kunsthalle und der städtischen Galerie sollen einzelne bedeutende Künstler in einer fundiert vorbereiteten, kunsthistorisch gut recherchierten und kuratierten Ausstellung präsentiert werden. Für nächstes Jahr gebe es nun Überlegungen, das Modell der Luckhaus-Ausstellung mit einer Weingartner-Ausstellung neu aufzulegen.


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