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Ilmtalklinik Pfaffenhofen: Der Bericht des kommunalen Prüfungsverbands enthält offenbar genügend Anhaltspunkte, die diesen Schritt rechtfertigen – am Donnerstag könnte der Nachfolger feststehen

Von Tobias Zell

Marco Woedl, der seit Monaten beurlaubte Geschäftsführer der Ilmtalklinik, hat die fristlose Kündigung erhalten. Diesen Schritt hat am vergangenen Freitag bereits der Aufsichtsrat der Iltalklinik GmbH beschlossen, gestern nun hat ihn auch der Pfaffenhofener Kreistag abgesegnet. Damit könnte dem Landkreis als Gesellschafter der Klinik die Zahlung einer hohen Abfindung erspart bleiben. Hinter vorgehaltener Hand ist eine Summe zwischen 400 000 und 500 000 Euro im Gespräch. Am Donnerstag soll indes nach Informationen unserer Zeitung in der Klinik-Allianz über einen neuen Geschäftsführer Beschluss gefasst werden. Interimsmäßig leitet der frühere Chef Hans Huber seit der Trennung von Woedl das Haus.

Grund für die fristlose Kündigung von Marco Woedl ist der Inhalt des seit Ende November vorliegenden Berichts des bayerischen kommunalen Prüfungsverbands, der vor allem das Wirken von Woedl als Geschäftsführer der Ilmtalklinik GmbH zum Gegenstand hat. Und offensichtlich geht man in den zuständigen Gremien fest davon aus, darin ausreichend Anhaltspunkte gefunden zu haben, die eine fristlose Kündigung rechtfertigen.

Denn auf der Grundlage eben dieses Berichts sei der Vertrag mit Woedl nun außerordentlich gekündigt worden, teilte das Landratsamt heute auf Nachfrage mit. Zugleich sei auch eine ordentliche Kündigung ausgesprochen worden – die dann zum Tragen kommt, wenn arbeitsrechtlich gesehen eine außerordentliche, in dem Fall: fristlose, Kündigung nicht durchgeht.

Woedl hatte in Zusammenhang mit den Schlagzeilen um die Klinik im Juli mitgeteilt, er wolle das Haus auf eigenen Wunsch hin verlassen. Nachdem im Raum stand, dass er zunächst weiterarbeitet, bis alles geklärt ist, stellte sich das dann aber schnell als nicht praktikabel heraus – und Woedl wurde beurlaubt. Hans Huber, der frühere Chef, übernahm interimsmäßig das Ruder. Und eine ebenfalls nicht schlagzeilenfreie Suche nach einem Nachfolger für Woedl begann.

Auf Anfrage unserer Zeitung widerspricht Landrat Martin Wolf (CSU), zugleich Aufsichtsratschef der Klinik, heute auch Gerüchten, wonach Altlandrat Rudi Engelhard (CSU) in die Abfindungs-Verhandlungen mit Woedl eingebunden gewesen sei. „Es gab und gibt keinen Verhandlungsauftrag des Landkreises für den Altlandrat in der Angelegenheit Marco Woedl“, betont Wolf und erklärt: „Unmittelbar nach der Freistellung von Marco Woedl hat mich Altlandrat Rudi Engelhard informiert, dass er von sich aus wegen der langjährigen Zusammenarbeit mit Marco Woedl noch einmal mit ihm und auch über die Abfindung sprechen wolle. Dies ist wohl auch geschehen.“ Offiziell eingebunden sei Engelhard aber nie gewesen, stellt auch Karl Huber, Sprecher des Landratsamts, klar. „Engelhard hatte dafür kein Mandat.“

Nach Informationen unserer Zeitung will die Klinik-Allianz diesen Donnerstag über einen neuen Geschäftsführer der Ilmtalklinik Beschluss fassen. Vorab gibt es dazu allerdings keine weiteren offiziellen Informationen. Denn nach den jüngsten Schlagzeilen um die Klinik und um potenzielle Woedl-Nachfolger sowie Irrungen und Wirrungen darum ist man verständlicherweise vorsichtig geworden.

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