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Knallharte Zahlen vom Deutschen Wetterdienst und malerische Impressionen aus der Region von Ludwig Schrätzenstaller.

(ty) Die vorwiegend westliche Strömung, die schon im November geherrscht hatte, dauerte auch im Dezember an. Sie sorgte für meist nasskaltes und wolkenreiches Wetter mit häufigen Niederschlägen. Diese fielen im Flachland nur gelegentlich, im Bergland aber überwiegend als Schnee. So bildete sich in der  Adventszeit gebietsweise eine ordentliche Schneedecke. Ausgerechnet an Weihnachten gelangte dann deutlich mildere Luft heran, die unterhalb von 1000 Metern zu starkem Tauwetter führte. Insgesamt fiel der Dezember mild, niederschlagsreich und sehr sonnenscheinarm aus. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Mess-Stationen.

 

Mit 2,6 Grad Celsius lag die Temperatur in Deutschland um 1,8 Grad über der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung plus 1,4 Grad. Im Flachland verlief der Dezember häufig nasskalt. Vereinzelt, wie zu Beginn des zweiten Drittels sowie an Weihnachten und am Monatsende, setzte sich auch deutlich mildere Luft durch. Dabei kletterte die Temperatur am 11. Dezember in Sigmarszell-Zeisertsweiler, östlich von Lindau, mit 14,3 Grad bundesweit am höchsten. Die häufig dichte Bewölkung ließ nur wenige klare Nächte zu, sodass mäßige oder gar strenge Fröste nur selten auftraten. Dies war dann oft nur über frisch gefallenem Schnee der Fall. So sank das Quecksilber am 10. Dezember in Reit im Winkl auf minus 16,2 Grad und damit den deutschlandweit tiefsten Wert des Monats.

 

Im Klostergut Scheyern haben selbst die Hühner einen Christbaum.

Der Dezember war heuer mit rund 84 Litern pro Quadratmeter (l/m²) deutlich niederschlagsreicher als der extrem trockene Dezember im vergangenen Jahr. Er erreichte diesmal 119 Prozent seines Solls von 70 l/m². Die häufigen Niederschläge fielen im Flachland meist als Regen. Zumindest an den ersten beiden Advents-Sonntagen konnte sich allerdings zeitweise eine Schneedecke bilden. So meldete am Erfurt zehn Zentimeter Schnee  am 3. Dezember und Braunschweig 13 Zentimeter am 10. des Monats.

 

Im höheren Bergland  fiel dagegen überwiegend Schnee. Dieser lag am 17. Dezember in Neuhaus am Rennweg 63 Zentimeter hoch. Doch ausgerechnet zu Weihnachten ließ einmal mehr Tauwetter unterhalb von 1000 Metern einen Großteil der weißen Pracht wegschmelzen. Selbst auf dem Kahlen Asten blieben am 26. Dezember von  ursprünglich 53 Zentimeter nur noch acht übrig. Die insgesamt geringste  Niederschlagsmenge fiel diesmal im Thüringer Becken und im südlichen Sachsen-Anhalt mit  nur etwa 25 l/m². Im Allgäu waren es dagegen örtlich mehr als 250 l/m². Auch die größte Tagesmenge wurde im Allgäu gemessen: Am 14. Dezember meldete Balderschwang satte 76,9 l/m². 

Mit etwa 30 Sonnenstunden erreichte der Dezember deutschlandweit nur 78 Prozent seines Solls von 38 Stunden. Am längsten zeigte sich die Sonne dabei im Alpenvorland, örtlich waren es mehr als 70 Stunden. Im Westerwald und Sauerland kamen dagegen gebietsweise nur rund fünf Stunden zustande.

 

Im Dezember war Bayern mit durchschnittlich 1,0 Grad das kälteste und mit gut 40 Stunden diesmal das sonnenscheinreichste Bundesland. Vom Allgäu bis zum Starnberger See schien die Sonne bundesweit am längsten. Die Niederschlagsmenge betrug im Freistaat beinahe 90 l/m² (76 l/m²). Die bundesweit tiefste Temperatur trat in der Nacht zum 10. Dezember in Reit im Winkl mit minus 16,2 Grad auf. Bereits einen Tag später klettertedas Quecksilber dort nachmittags auf plus 5,2 Grad. Sigmarszell-Zeisertsweiler, östlich von Lindau, meldete mit 14,3 Grad den deutschlandweit höchsten Wert im Dezember.

 

Der bundesweit meiste Niederschlag fiel im Allgäu mit über 250 l/m². Nach den extrem schneearmen Dezembern 2016 und 2015 fiel in der Adventszeit 2017 in den Alpen und Mittelgebirgen für den Wintersport wieder ausreichend Schnee. Doch ausgerechnet an Weihnachten taute unterhalb von 1000 Metern ein Großteil der weißen Pracht wieder weg. Schwere Sturmböen des Tiefs „Zubin“ wehten am Vormittag des 14. Dezember in Germering, westlich von München, einen tonnenschweren Kran um. In Landshut knickte der 18 Meter hohe Christbaum. Mühldorf meldete eine Bö von 126 km/h.


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