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Die Schrobenhausener Bauer AG machte in den ersten neun Monaten 21,4 Millionen Euro Verlust und rechnet für heuer mit einem Minus von 20 Millionen. Begründet wird das mit Einmaleffekten. Nun sollen kosten gesenkt und wirtschaftlich schwierige Geschäftszweige aufgegeben werden.

(ty) Die Bauer AG mit Sitz in Schrobenhausen legt heute ihren Neunmonatsbericht vor. Wie bereits Ende Oktober angekündigt, muss der weltweit agierende Bau- und Maschinenbaukonzern seine für das Gesamtjahr  gegebene Prognose auf ein negatives Ergebnis reduzieren und erwartet nun für das laufende Geschäftsjahr einen Nettoverlust von etwa 20 Millionen Euro. Das teilte der Konzern in einer Presseerklärung mit. Die Prognose für die Gesamtkonzernleistung von etwa 1,5 Milliarden Euro bleibe dagegen unverändert.

Ursache für die roten Zahlen sind nach Angaben des Unternehmens, wie berichtet, Einmaleffekte, vor allem durch ein Brunnenbauprojekt in Jordanien. Außerdem wurden die zu erwartenden Ergebnisse aus dem Maschinen- und Baugeschäft neu bewertet und Restrukturierungsaufwendungen im Rahmen eines Kostensenkungsprogramms berücksichtigt.

In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres hat sich die Gesamtkonzernleistung der Bauer-Gruppe den Angaben zufolge gegenüber dem Vorjahr um 4,4 Prozent auf 1,109 Milliarden Euro erhöht. Das operative Ergebnis ging von 45,7 Millionen auf 13,4 Millionen Euro zurück. Das Periodenergebnis lag mit einem Verlust von 21,4 Millionen Euro um 28 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert, wie heute mitgeteilt wird. Der Auftragsbestand habe sich weiter gut entwickelt: Er konnte gegenüber dem Vorjahr um 7,9 Prozent auf 836,7 Millionen Euro gesteigert werden.

Der Konzern reagiert nach eigener Darstellung auf den Verlustausweis mit einem umfassenden Programm, das die Kosten in allen Unternehmensbereichen auf den Prüfstand stellt. Außerdem sei vorgesehen, einige kleinere, wirtschaftlich schwierige Geschäfte aufzugeben. Insgesamt sollen durch diese Maßnahmen rund 20 Millionen Euro eingespart werden.

„Die ersten neun Monate des Jahres waren für unsere Unternehmensgruppe insgesamt sehr unbefriedigend. Durch Sondereinflüsse sind wir seit vielen Jahren erstmals wieder gezwungen ein negatives Ergebnis auszuweisen“, erklärt Prof. Thomas Bauer, der Vorstandsvorsitzender der Bauer AG. „Auf die Ertragskraft der kommenden Jahre hat dies allerdings keinen Einfluss. Wir planen für 2014 mit einem kleinen Wachstum und gehen auch von positiven Ergebnissen in allen Segmenten aus, so dass wir in Summe an die Entwicklung des Geschäftsjahrs 2012 anknüpfen können.“

Im Segment Bau lag die Gesamtkonzernleistung in den ersten neun Monaten mit 529,7 Millionen Euro um 9,4 Prozent über dem Vorjahr. Das operative Ergebnis erhöhte sich um 2,2 Millionen Euro auf 18,5 Millionen Euro. Großprojekte in Russland, Saudi-Arabien, Hongkong und den USA lieferten dazu einen guten Beitrag, obwohl die zeitlichen Verzögerungen im ersten Halbjahr zu niedrigeren Deckungsbeiträgen führten. Der Auftragsbestand entwickelte sich erfreulich und weist ein Wachstum um 5,1 Prozent auf 497,7 Millionen Euro auf.

Die Gesamtkonzernleistung im Segment Maschinen stieg um 6,6 Prozent auf 473,6 Millionen Euro, wie weiter mitgeteilt wird. Das operative Ergebnis sei von 20,4 Millionen auf 13,3 Millionen Euro zurückgegangen. Das Segment leide unter margenschwächeren Geschäften: Zum einen wurden deutlich weniger Großgeräte verkauft, zum anderen wirke sich die größere Konkurrenz aus. Der Auftragsbestand sei mit 162,1 Millionen Euro gegenüber 140,9 Millionen im Vorjahr etwas angestiegen. Das Maschinengeschäft bleibe aber weiterhin geprägt von Überkapazitäten und kurzfristigen Bestellungen. 

Das Segment Resources bei der Bauer AG verzeichnet nach Unternehmensangaben einen deutlichen Rückgang der Gesamtkonzernleistung um 23,2 Prozent auf 146,9 Millionen Euro. Das operative Ergebnis lag mit  minus 19,5 Millionen Euro erheblich unter dem des Vorjahrs. Ursache dafür ist bekanntlich ein großes Brunnenbauprojekt in Jordanien. Komplexe Projektbedingungen hatten bei den beteiligten Bauunternehmen zu erheblichen Kostenerhöhungen geführt. Da diese – auch wegen der schwierigen finanziellen Lage des Landes Jordanien – noch nicht gütlich geregelt werden konnten, musste eine Reduzierung des ursprünglich erwarteten Ergebnisses aus dem Projekt um etwa 20 Millionen Euro vorgenommen werden. Außerdem belasteten erhöhte Fixkosten das Segmentergebnis: Die Aufträge für zwei Großprojekte, mit denen zu Jahresbeginn gerechnet wurde, konnten noch nicht realisiert werden, wie es heißt. Zusätzlich arbeiteten die Konzernunternehmen, die Brunnenausbaumaterial herstellen, aufgrund geringer Nachfrage nicht gewinnbringend. Der Auftragsbestand liegt bei 176,9 Millionen Euro (Vorjahr: 160,7 Millionen). 


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