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Die Daten des Deutschen Wetterdienstes und Bilder aus der Region von Ludwig Schrätzenstaller

(ty) Bei hohem Luftdruck setzte sich zunächst im April fast überall in Deutschlands die im März begonnene sehr warme und trockene Witterung weiter fort. Im zweiten Monatsdrittel führten dann jedoch Tiefdruckgebiete von Norden her feuchtere und zunehmend kältere Luft heran. Zur Monatsmitte beziehungsweise zu Ostern fiel dabei bei leichtem bis mäßigen Frost teilweise nochmal bis ins Flachland Schnee. Im Monatsmittel lagen Temperatur und Sonnenscheindauer insgesamt im Sollbereich. Trockenheit, Schnee und immer wieder Nachtfröste stellten jedoch eine erhebliche Belastung der Pflanzenwelt dar. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Mess-Stationen.

Die Durchschnittstemperatur im diesjährigen April entsprach mit 7,5 Grad Celsius fast genau dem Soll der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 von 7,4 Grad. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung minus 0,8 Grad. Im ersten Drittel zeigte sich der April oft als warmer Frühlingsmonat. Am höchsten stieg das Quecksilber dabei am 10. April in Ohlsbach, südöstlich von Offenburg, mit 26,1 Grad. In der zweiten Dekade ließen mehrere Kaltluftvorstöße die Höchstwerte dagegen verbreitet in den einstelligen Bereich sinken. In Attenkam in Oberbayern zeigte das Thermometer am 19. April als Tagesmaximum nur noch zwei Grad.

Die Nacht zum 20. April brachte, außer an den Küsten, fast überall in Deutschland leichten bis mäßigen Frost, der sich teilweise katastrophal auf die fortgeschrittene Vegetation auswirkte. So entstanden Schäden vor allem an Obstbaumblüten und an Weinreben. Im Südschwarzwald, so in Singen und Buchenbach, gab es örtlich neue Rekorde bei den April-Tiefstwerten. Die bundesweit niedrigste Temperatur meldete diesmal am 20. Oberstdorf mit minus 10,1 Grad.

 

Beim Niederschlag war der April mit rund 40 l/m2 erneut unter seinem Soll von 58 Litern pro Quadratmeter (l/m2). Besonders im Westen spitzte sich die allgemeine Trockenheit weiter zu. In Rheinland-Pfalz und im Saarland fielen gebietsweise weniger als fünf l/m2. Damit kamen dort seit Jahresbeginn örtlich nur etwa 60 l/m2 zusammen. Vereinzelt brachen erste Waldbrände aus.

Völlig anders zeigte sich der April dagegen im Süden. Die vor allem ab der Monatsmitte von Norden heranziehenden Wolken führten oft an den Alpen zu Stauniederschlägen. Auf diese Weise entstanden in Oberbayern Monatssummen von fast 200 l/m2 und damit ein Vielfaches der Niederschläge im Saarland. Die eingeflossene Kaltluft führte in höheren Lagen und an mehreren Tagen, zum Beispiel auch an Ostern (16. und 17. April) zu Schneefällen bis ins Flachland. Die Messstelle Oberstdorf meldete am 19. eine Höhe von 32 Zentimetern. Nasser Schnee führte bei zahlreichen bereits belaubten Bäumen zu Schneebruch.

Die Sonnenscheindauer im April traf das Soll von 152 Stunden mit rund 155 Stunden fast genau. Besonders häufig schien die Sonne dabei im Südwesten und auf den Nordsee-Inseln mit gut 210 Stunden. Am Nordrand des Erzgebirges waren es dagegen gebietsweise im gesamten Monat nur etwa 110 Stunden.

Bayern war im April mit durchschnittlich 7,0 Grad neben Thüringen das kälteste Bundesland. Zwar stieg das Quecksilber am 10. April in Regensburg bis auf 25,9 Grad, am 19. April in Attenkam in Oberbayern aber nur noch auf zwei Grad. Spätfröste verursachten in den Nächten zum 20. und zum 21. April Schäden am Frankenwein und an Obstbaumblüten.

Die bundesweit tiefste Temperatur meldete, wie erwähnt, Oberstdorf am 20. mit mehr als zehn Grad unter null. Mit fast 80 Litern pro Quadratmeter war der Freistaat das niederschlagsreichste Bundesland. In Oberbayern lagen die Monatssummen örtlich über 200 l/m2. Am 19. meldete Oberstdorf 32 Zentimeter Schnee. Die Sonne schien in Bayern im April gut 140 Stunden.


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