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Münchner Polizei klärt Serie von filmreifen Einbrüchen auf: Zwei Prostituierte, wertvolle Ölgemälde und eine perfide Masche

(ty) Nach umfangreichen Ermittlungen ist eine vierköpfige ungarische Einbrecherbande, bestehend aus zwei Männern und zwei Frauen, festgenommen worden, die im Raum München zahlreiche Taten verübt haben soll. Das Quartett sitzt bereits in Untersuchungshaft. Die Geschichte, die heute von der Polizei öffentlich gemacht worden ist, hat durchaus das Potenzial für einen Fernseh-Krimi. Es geht um zahlreiche Einbrüche, um historische Ölgemälde und um zwei Prostituierte. Aber der Reihe nach. 

Die Ermittlungen gingen von einem Einbruch im September 2015 aus. Aus einer Wohnung in der Münchner Innenstadt wurden damals unter anderem zwei sehr wertvolle Ölgemälde aus dem 17. Jahrhundert gestohlen. In Zusammenarbeit mit der ungarischen Polizei wurden die beiden Gemälde in Budapest bei einem 44-jährigen Ungarn aufgespürt und sichergestellt. Außerdem wurde bei dem 44-Jährigen eine Vielzahl von weiteren Gegenständen entdeckt. Mehrere dieser Gegenstände konnten dann weiteren Einbrüchen im Raum München zugeordnet werden. Und die Ermittlungen im Umfeld des 44-Jährigen ergaben Bezüge zu zwei in München lebenden, 37 und 47 Jahre alten Prostituierten aus Ungarn. 

 

In der Folge stellte sich nach Angaben der Polizei heraus, dass diese beiden Frauen jeweils Beziehungen zu den künftigen Opfern von Wohnungseinbrüchen aufbauten und zum Teil mehrere Wochen bei diesen wohnten. Diese Masche diente dazu, bei den Opfern die Vermögensverhältnisse sowie die Aufbewahrungsorte der Wertgegenstände auszukundschaften. Die Opfer selbst waren gezielt in Kneipen angesprochen worden, weil sie einen vermögenden Eindruck machten. 

Nachdem sich die Prostituierten das Vertrauen der Opfer erschlichen hatten, lockten sie die Männer dann an den Tattagen unter einem Vorwand aus deren Wohnung. Anschließend brachen die anderen Bandenmitglieder absprachegemäß in die Wohnung der Opfer ein. Diese Vorgehensweise wurde von der Bande bei drei Delikten angewandt, wie die Polizei berichtet. Bei den anderen Einbrüchen bestanden den Angaben zufolge keine Bezüge zwischen den Tätern und den Opfern. 

 

Mitte April vergangenen Jahres wurden schließlich aufgrund der gesammelten Beweise mehrere Wohnungen in der bayerischen Landeshauptstadt durchsucht. Hierbei konnte erneut umfangreich Diebesgut aus Wohnungseinbrüchen in München sichergestellt werden. Zudem wurde eine der beiden Prostituierten festgenommen. Aufgrund der Beweislage wurde dann auch Haftbefehl gegen die Frau erlassen. 

Von der Staatsanwaltschaft München I wurde im folgenden Verlauf dann ein europäischer Haftbefehl gegen die drei Mittäter der Frau beantragt, die durch das Amtsgericht auch erlassen wurden. Alle drei Mittäter, darunter der 44-Jährige aus Budapest, wurden letztlich in Ungarn festgenommen. Sie wurden Ende vergangenen Jahres nach Deutschland ausgeliefert. 

 

Bislang konnten der Bande nach Angaben der Polizei insgesamt zehn Wohnungseinbrüche nachgewiesen werden, die in wechselnder Zusammensetzung – jedoch immer mindestens zu dritt – ausgeführt wurden. Zudem wurde den beiden Frauen noch ein Handtaschendiebstahl nachgewiesen. 

Nach Angaben der beiden geständigen Frauen habe die Bande allerdings noch weitere Wohnungseinbrüche oder Einbruchsversuche in München begangen. Beide gaben laut Polizei an, sich aufgrund der Vielzahl der Delikte nicht mehr an jede einzelne Tat genau erinnern zu können. Ebenso seien die beiden männlichen Täter auch mehrmals alleine losgezogen, um Einbrüche zu begehen. Aufgrund dieser Aussagen ist laut Polizei von einer hohen Dunkelziffer weiterer Delikten auszugehen, die von dieser Bande begangen worden sind.


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