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Die Gruppe "Khukh Mongol" gab gestern Abend ein Konzert im Kelten-Römer-Museum und begeisterte mit ungewöhnlichen Klängen auf asiatischen Originalinstrumenten sowie Kehlkopfgesang. Bis 17. November läuft in Manching noch die Sonderausstellung "Steppenkrieger" mit bislang der Öffentlichkeit verborgenen Exponaten.

Audio-Podcast: Ein Ausschnitt aus dem Konzert zum Anhören

Von Alfred Raths

Ungewohnte Klänge bekamen die Besucher gestern Abend im Manchinger Kelten-Römer-Museum zu hören. Dort spielte Gruppe „Khukh Mongol“ vor über 150 Zuhörern mit Überzeugungskraft traditionelle mongolische Volksweisen auf ihren asiatischen Originalinstrumenten.

Besonders beeindruckend für das „westliche“ Ohr war der klassische Khöömii, auch Oberton- oder Kehlkopfgesang genannt. Die Besonderheit dieser Vokaltechnik: Der Ton ist ein lang gedehnter summender Grundton, über den sich die Melodie zu großen Höhen erhebt. Der Ton wird durch eine spezielle Atemtechnik erzeugt und mittels veränderte Positionen der Zunge, des Gaumensegels, des Kehldeckels sowie durch Verformung der Mundhöhle bei kaum wahrnehmbaren Lippenbewegungen.

Eine der Musikerinnen aus dem Sextett, Purevsuren Usughjargal, zählt zu den nur drei Frauen der ganzen Mongolei, die diese Gesangsart beherrscht; ansonsten wird der Khöömii nur von Männern gesungen. Ihren Auftritt  krönte sie zusammen mit den weiteren fünf Profimuskern der Gruppe optisch durch eine traditionelle mongolische Tracht, nagelneu und aus edlen Brokatstoffen.

Auf beachtenswerten Instrumenten wie der Schlangenhautlaute, dem Yochim oder der Ikh Khuur wurden Stücke wie „Khuumiin 4 turul“, „Dünjingarav magtaal“ oder „Ardiin hoer duu“ gespielt, was vom interessiert lauschenden Publikum mit begeistertem Applaus gewürdigt wurde. Das Ensemble genießt in ganz Deutschland einen hervorragenden Ruf und wird auch in Holland, Belgien, Frankreich oder der Schweiz hoch geschätzt.

In der noch bis 17. November laufenden Sonderausstellung mit dem Titel „Steppenkrieger“, die im vergangenen Jahr bereits in Bonn und Amsterdam ein großer Besuchererfolg war, sind im Manchinger Kelten-Römer-Museum außergewöhnliche archäologische Funde aus der Mongolei zu bestaunen, wie sie bisher weltweit so noch nie der Öffentlichkeit zugänglich waren.

Neben anderen traditionellen mongolischen Instrumenten, wie etwa der berühmten Pferdekopfgeige, sind gefürchtete Waffen der  Reitervölker aus den  eurasischen Steppen oder auch deren Gewänder zu sehen, deren Erhaltungsgrad geradezu als einmalig zu bezeichnen ist. Zumal das Alter dieser Gegenstände von den Fachleuten auf über 1000 Jahre geschätzt wird. Sehenswert sind die Artefakte aus den fernen Steppen Asiens allemal. 


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