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Eine Jury hat jetzt drei Kunstwerke ausgewählt, die während der Pfaffenhofener Gartenschau zu sehen sein sollen

(zel/ty) Die Ausschreibung erfolgte Mitte März, jetzt stehen die Gewinner fest. Gesucht wurden drei Kunstwerke für eine temporäre Ausstellung während der kleinen Landesgartenschau, die bekanntlich im kommenden Jahr in Pfaffenhofen steigt.  Um es gleich vorweg zu nehmen: Man wird verrostetes Metall sehen, viele bunte Gießkannen und Riesenblumen, die ein bisschen an die Reise zum Mittelpunkt der Erde erinnern. So hat es die Jury entschieden.

 

Insgesamt waren nach Angaben der Gartenschau-Gesellschaft 20 Arbeiten eingereicht worden, überwiegend von Künstlern aus der Region. Die Teilnehmer mussten sich bereit erklären, ihr Werk – falls es ausgewählt wird – während der Gartenschau als Leihgabe zur Verfügung zu stellen. Im Gegenzug winkten insgesamt 12 000 Euro Preisgeld. 

Über jeweils 4000 Euro dürfen sich nun Tanja Röder (40) aus Pfaffenhofen, Dagmar Hummel  (63) aus Hepberg sowie das Duo Sabine Ackstaller (27) und Moritz Schweikl (27) aus Hüll bei Wolnzach freuen. In dem Preisgeld enthalten ist der Aufwand für Transport und Aufbau der Kunstwerke; die Kosten für die Fundamente und die Versicherung  übernimmt die Gartenschau-GmbH.

 

Das Werk von Tanja Röder aus Wolnzach („Natur – Klang – Raum“) ist ungefähr 2,50 Meter breit, tief und hoch und entstand bereits im Jahr 2010, wie sie im Gespräch mit unserer Zeitung berichtet. Derzeit ist das Kunstwerk in Österreich ausgestellt.  Die Jury erklärt zu der Metall-Installation: „Es wird ein ganz eigener begehbarer Raum geschaffen, die Besucher können sich die Skulptur erschließen. Durch die Bespielbarkeit der Plastik wird eine Verknüpfung mit allen Sinnen geschaffen. Überzeugend ist auch das abstrakte Formenspiel, das Spiel zwischen Innen und Außen, Negativ und Positiv.“

 

Dagmar Hummel, die in Hepberg lebt und ihr Atelier in Ingolstadt hat, braucht für ihr Kunstwerk – das es noch nicht gibt – nach eigenen Worten etwa 130 bis 150 handelsübliche Zehn-Liter-Gießkannen in verschiedenen Farben. Aus denen kreiert sie nach dem Motto „Kannendemo“ ein großes, buntes Objekt. Bekannt ist Hummel vielleicht dem einen oder anderen Pfaffenhofener, weil sie für die Wandgestaltung im hiesigen Vermessungsamt verantwortlich zeichnet.

 

Von Seiten der Jury wurde zu der Gießkannen-Kunst erklärt: „Bei der Arbeit wird konsequent der temporäre Ansatz der Kunst verfolgt und einfache Materialien mit dem Bezug zum Thema Gartenschau verwendet. Die Wirkung wird über Masse und Farbe erzielt. Neben der ,poppigen’ Wirkung wird die Reflexion des Themas Wasserverbrauch aufgegriffen und konsequent umgesetzt. Der Ansatz der ,Gartenschau zum Anfassen’ wird dadurch sehr gut aufgegriffen.“

 

Sabine Ackstaller und Moritz Schweikl aus Hüll nennen ihr überdimensionales Werk schlicht „Blumen“. Diese Blumen werden allerdings um die drei Meter hoch werden, ein bisschen wie Schirme aussehen und einen Teller-Durchmesser von jeweils zirka einem Meter aufweisen. Das Künstler-Duo hatte ein kleines Modell seiner Idee eingereicht. Die Jury war offensichtlich angetan. „Die Arbeit besticht durch ihre reduzierte und einfache Form“, hieß es dazu. „Kleines wird in Großes verwandelt und abstrahiert dargestellt beziehungsweise auf seine essentiellen Formen reduziert. In blühendem unkontrollierten Wachstums des Freizeitparks entsteht so eine Form von Monumentalität.“

 

Die Jury tagte vorgestern. In dem Gremium saßen Walter Karl (Gartenschau-Geschäftsführer), Barbara Hutter (Landschaftsarchitektin), Sebastian Daschner (Künstler und Kulturmanager der Stadt), Steffen Kopetzky (SPD-Stadtrat und Vorsitzender des Neuen Pfaffenhofener Kunstvereins), Karin Probst (Vize-Vorsitzende des Neuen Kunstvereins), Viktor Scheck (Künstler) und Sebastian Gerlsbeck (Architekt und Vertreter des „Forum Baukultur“). Gestern wurden die drei ausgewählten Kunstwerke im Rahmen eines kurzen Pressetermins im Festsaal des Rathauses vorgestellt. Die Gartenschau in Pfaffenhofen läuft im nächsten Jahr von 24. Mai bis 20. August.

Gartenschau-Geschäftsführer Walter Karl (von links) mit den Schöpfern der ausgewählten Kunstwerke: Tanja Röder, Sabine Ackstaller, Moritz Schweikl und Dagmar Hummel. 


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