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Tag der Pflege an der Ilmtalklinik lockte kaum Besucher an – Die Vorträge kann man im Internet nachhören

(ty) Das Konzept des gestrigen Tags der Pflege an der Ilmtalklinik in Pfaffenhofen war nach Meinung der Verantwortlichen gut. Fünf verschiedene Vorträge zum Thema häusliche Pflege und 13 Info-Stände von Sanitätshäusern und ambulanten Pflegediensten im Landkreis sowie anderer sozialen Einrichtungen wurden im Foyer angeboten. „Die Resonanz indes war enttäuschend“, wie man heute in einer Pressemitteilung einräumen musste.

„Die häusliche Pflege ist ein Thema, das viele betrifft und bei dem es einen großen Informationsbedarf gibt. Daher sind wir überzeugt, dass es gut ist, ein Forum zu bieten, wo man sich austauschen und Kontakte knüpfen kann, Tipps bekommt und die Möglichkeit hat, Angebote verschiedener Dienstleister zu vergleichen“, sagt Pflegedirektor Lukas Pfundheller und gibt bekannt: „Auch nächstes Jahr planen wir einen Tag der Pflege – vielleicht aber zu einer anderen Zeit“. 

Die Vorträge, die beim Tag der Pflege gehalten wurden, sind alle live bei Radio „Ilmwelle“ übertragen worden und können auch nachträglich im Internet unter www.ilmwelle.de/ilmwelle-event-archiv angehört werden. 

In Deutschland sind etwa 2,7 Millionen Menschen pflegebedürftig, aufgrund der Demografie-Entwicklung wird die Anzahl stark steigen. Das Thema häusliche Pflege wird somit immer mehr an Bedeutung gewinnen. Thomas Dlugosch von der Fachstelle für pflegende Angehörige  der Caritas erklärte in seinem Vortrag zur Pflegeversicherung, dass etwa 71 Prozent der Pflegebedürftigen zu Hause gepflegt werden. Mittlerweile gibt es viele Angebote, um pflegende Angehörige zu unterstützen. Dlugosch gab Tipps zur Einstufung der Pflegedürftigkeit und erklärte, welche Zuschüsse man beantragen kann. Zudem stellte er auch eine ganz moderne Möglichkeit der Pflege vor – die Pflege-WG.  

Gaby Garstecki vom Sanitätshaus Wolnzach führte verschiedene Hilfsmittel vor, die in der häuslichen Pflege besonders geeignet sind. Sie erklärte, wie man mit einfachen Mitteln die häusliche Umgebung sicherer und komfortabler für alte Menschen gestalten kann. Garstecki betonte, dass Sanitätshäuser individuell beraten und auch nach Hause kommen, um die richtigen Empfehlungen geben zu können.

Sina Egen  vom Sanitätshaus WFP referierte zum Thema Ernährung; sie erklärte dabei auch die unterschiedlichen Sonden-Typen und gab Tipps zu deren Pflege. 

Der Hospizverein Pfaffenhofen wurde von Sieghard Pichl vorgestellt. Zurzeit gibt es knapp 50 aktive ausgebildete Trauerbegleiterinnen. Sie stehen Sterbenden und ihren Angehörigen zur Seite und begleiten sie psychisch in einer schweren Zeit.  Sie helfen aber auch beispielsweise bei Patientenverfügungen.  Der Hospizverein arbeitet  zunehmend mit Palliativmedizinern zusammen – wie mit Dr. Elisabeth Haimerl, die künftig die fachärztliche Leitung des palliativmedizinischen Diensts der Ilmtalklinik übernimmt.   

Abschließend referierte Pflegedirektor Pfundheller zur Problematik der gesetzlichen Vorgaben bei der Ausbildung des Pflegepersonals und zu den unterschiedlichen Berufsbildern in der Pflege.  Er machte deutlich, wie wichtig den Ilmtalkliniken die Aus- und Weiterbildung des Pflegepersonals sei. 

„Grundsätzlich war das Konzept des Tags der Pflege gut. Alle wichtigen Institutionen waren vertreten, die Vorträge interessant und Beratungsbedarf ist ja da“, bilanzierte Josefine Federl vom Caritas-Zentrum Pfaffenhofen. „Aber das Thema Pflege ist noch nicht in den Köpfen angekommen – das muss noch viel häufiger in der Öffentlichkeit behandelt werden.“ 


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