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2:2 nach 2:0-Führung im Heimspiel gegen Hannover beschert wichtigen Punkt für Ingolstadt – Nach roter Karte für Brègerie über 70 Minuten in Unterzahl

(zel) Das Fazit gleich vorweg: Der Bundesliga-Aufsteiger FC Ingolstadt hat den Klassenerhalt jetzt praktisch in der Tasche, rechnerisch fix ist er allerdings noch nicht. Hannover 69 dagegen ist dem Abstieg geweiht, hat allerdings noch theoretische Chancen auf den Liga-Verbleib. In einer turbulenten und unterhaltsamen Begegnung im Audi-Sportpark trennten sich die beiden Teams heute Nachmittag verdient mit 2:2 (2:0). Die Ingolstädter verspielten dabei eine 2:0-Führung, weil Hannover in der zweiten Halbzeit aufdrehte – und weil den Schanzern nach mehr als 70 Minuten in Unterzahl auch die Kräfte ausgingen.

Dabei erwischten die Schanzer einen Auftakt nach Maß. Bereits in der zehnten Minute brachte Alfredo Morales sein Team in Führung. Nach einer Flanke von Danny da Costa von der rechten Seite kam der aufgerückte Mittelfeld-Akteur frei zum Kopfball und ließ sich da nicht zwei Mal bitten. Die Abwehr der Gäste hatte da geschlafen. 

In der 20. Minute sollte es dann aber eine nachhaltige Hiobsbotschaft für die Hausherren geben: Romain Brègerie sah nach einer Notbremse zu Recht die rote Karte und die Ingolstädter mussten nun in Unterzahl agieren. Sie machten ihre Sache jedoch sehr gut, attackierten in der ersten Hälfte dennoch zeitweise sehr früh und störten die Bemühungen der Hannoveraner, die ihrerseits wiederum in der ersten Hälfte recht harmlos agierten.

Gerade fünf Minuten waren für die Schanzer in Unterzahl verstrichen, da durften ihre Fans schon wieder jubeln. Nach einem Freistoß, den Pascal Groß aus dem Mittelfeld in den Strafraum der Gäste geschlagen hatte, konnte Stürmer Moritz Hartmann sträflich frei einköpfen. Für ihn war es das zehnte Saisontor – acht davon erzielte er im heimischen Stadion. Hannover offenbarte auch in dieser Szene ein erschreckendes Defensiv-Verhalten.

Die Ingolstädter brachten diesen 2:0-Vorsprung geschickt in die Kabine, ohne zu passiv agiert zu haben. Immer wieder setzten sie trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit Akzente nach vorne. Und von Hannover, so schien es, war hier nicht mehr viel zu erwarten. 

Doch es sollte anders kommen. Denn der zweite Durchgang gehörte fast ausschließlich den Gästen. Ingolstadt sah sich zunehmend in der Defensive. Und in der 58. Minute gelang des Hannoveranern der Anschlusstreffer. Nach einem langen Ball war die Schanzer Abwehr vergebens bemüht, die Situation zu bereinigten, griff sogar zu einem Foulspiel – doch der Schiri entschied umsichtig auf Vorteil und Hiroki Sakai drosch das Leder aus spitzem Winkel in die Maschen. 

Während FC-Coach Hasenhüttl im Angriff Lukas Hinterseer für Moritz Hartmann brachte (59. Minute), schnupperte Hannover zunehmend am Ausgleich, vermeldete weitere gute Gelegenheiten. Auf Ingolstädter Seite wurde nun Defensiv-Spezialist Almog Cohen für Stürmer Dario Lezcano (72.) eingewechselt, nur eine Minute später vergab Hannover eine weitere gute Chance. 

Die Ingolstädter sahen sich nun fast durchwegs in der Defensive gefangen, mussten der Unterzahl-Situation zunehmend Tribut zollen. Und Hannover war zudem deutlich stärker geworden. Dennoch verschafften sich die Schanzer durch Konter immer wieder Luft. In der 80. Minute wären bei einem solchen Tempo-Gegenstoß um ein Haar das vorentscheidende 3:1 für den FCI gefallen, doch Hinterseer lupfte das Leder knapp am Tor vorbei. 

Auf der Gegenseite zahlten sich die Bemühungen der Hannoveraner schließlich aus. Hiroshi Kiyotake traf in der 82. Minute zum Ausgleich für die Gäste, der zugleich den Endstand bedeuten sollte. Für die Schanzer war das heute ein weiterer wichtiger Punkt – aufopferungsvoll erkämpft in mehr als 70-minütiger Unterzahl.

Die Ingolstädter haben nun nach 31 Begegnungen satte 40 Zähler auf dem Konto und ein Torverhältnis von 29:35 (minus 6). Das bedeutet neun Punkte Vorsprung – bei drei noch ausstehenden Saison-Spielen – auf die Bremer, die mit 31 Punkten auf dem Abstiegs-Relegationsrang liegen. Rechnerisch haben die Schanzer den Klassenerhalt damit zwar noch nicht sicher. Praktisch aber schon, denn die Bremer weisen ein Torverhältnis von 43:63 (minus 20) auf. Außerdem stehen ja noch drei Partien an, in denen die Ingolstädter nur noch einen Punkt brauchen.


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