Ausstellung im Rathaus beleuchtet die Geschichte des Textilgewerbes in Pfaffenhofen – am Freitag ist Eröffnung
(ty) „Am seidenen Faden – Die Geschichte des Textilgewerbes in der Stadt Pfaffenhofen.“ So lautet der Titel einer Ausstellung, mit der sich die Kreisstadt am Programm des bayernweiten Kunstfestivals „Gewebe.Textile Projekte“ beteiligt. Die Ausstellung wird von 8. April bis 13. Mai im Rathaus gezeigt.
Historiker und Stadtarchivar Andreas Sauer erläutert die wichtigsten Ergebnisse seiner Recherchen bei der Eröffnung der Ausstellung am Freitag, 8. April um 19.30 Uhr. Eine wichtige Rolle spielen dabei neben vielen kleinen Schneidereien vor allem die „Deutsche Blaudruck GmbH“, die bis in die 1970er Jahre einer der bedeutendsten Arbeitgeber in Pfaffenhofen war, und die „Arona“-Strickwarenfabrik, die vielen älteren Pfaffenhofenern noch gut in Erinnerung ist.
Anhand der beiden Firmen lässt sich die Geschichte dieser Branche in Pfaffenhofen anschaulich nachzeichnen, ohne dass der Blick auf das im kleinen Umfang betriebene Schneider- und Nähgewerbe vergessen wird. Wirtschaftliche Krisen, Kriegszeiten und Boomphasen wie in den 1950er Jahren wirkten sich auf die Geschichte der Unternehmen und ihrer Mitarbeiter aus, die unter wechselnden Bedingungen Hochzeiten und Tiefpunkte erlebten.
Näherinnen bei der Arbeit im Jahr 1938.
Das Ende der „Deutsche Blaudruck“ kam in den 1970er Jahren. Konkurrenz aus Billiglohnländern sorgte für erhebliche Absatz- und Umsatzeinbußen, sodass das Unternehmen seinen Betrieb einstellen musste und mehr als 100 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verloren. Die „Arona“-Strickwarenfabrik ließ sich in den frühen 1960er Jahren in der Stadt nieder und war über mehrere Jahrzehnte ein bedeutender Arbeitgeber in Pfaffenhofen sowie eine der größten Fabriken dieser Art in Bayern.
Die nächste Ausgabe der „Pfaffenhofener Stadtgeschichte(n)“ beschäftigt sich ebenfalls mit der Geschichte des örtlichen Textilgewerbes. Das Heft liegt während der Ausstellung im Rathaus kostenlos zum Mitnehmen aus.
Die Ausstellung kann zu den regulären Öffnungszeiten des Bürgerbüros besucht werden: Montag 8 bis 16 Uhr, Dienstag, Mittwoch, Freitag 8 bis 12 Uhr und Donnerstag 7 bis 18 Uhr. Am ersten und dritten Samstag im Monat ist sie zudem von 9 bis 12 Uhr geöffnet.
