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Der Kreis Pfaffenhofen musste in den vergangenen Wochen nur mehr wenige neue Flüchtlinge aufnehmen – und entging damit auch der Belegung einer Turnhalle – Landrat Martin Wolf (CSU) sieht das gemeinsame Konzept mit den Kommunen bestätigt und will an den laufenden Planungen zur Schaffung weiterer Unterkünfte in vollem Umfang festhalten. Die Not-Erstaufnahme-Einrichtung an der Trabrennbahn steht vor der Auflösung

Von Tobias Zell

Was den Zustrom von Flüchtlingen angeht, hat sich die Situation im Landkreis Pfaffenhofen in den vergangenen Wochen deutlich entspannt. Waren es zuletzt jede Woche 51 Asylbewerber, die von der Regierung von Oberbayern dem Kreis zugewiesen wurden, ist diese Zahl im März auf 27 beziehungsweise 21 Personen gesunken – und in den vergangenen beiden Wochen hatte der Landkreis sogar überhaupt keine neuen Flüchtlinge mehr aufzunehmen. Diese Zahlen nannte Landrat Martin Wolf (CSU) auf Anfrage unserer Zeitung.

Wie Wolf weiter erklärte, sei nach derzeitigem Stand zumindest bis Ende April mit „deutlich reduzierten Zuweisungen“ für den Landkreis zu rechnen. Das liegt seinen Worten zum einen an den gesunkenen Flüchtlings-Zahlen in Bayern sowie zum anderen daran, dass der Kreis Pfaffenhofen bei der Aufnahme von Asylbewerbern stets im Soll lag, während andere Landkreise zum Teil noch Nachholbedarf haben. Diese Unterschiede werden nun offenbar ausgeglichen. 

Not-Erstaufnahme an der Trabrennbahn vor der Auflösung

Es sei erkennbar, dass die Regierung von Oberbayern aktuell mit Nachdruck auf eine gerechte Verteilung achte, sagte Wolf. In diesem Zusammenhang soll seinen Worten zufolge demnächst auch die Not-Erstaufnahme-Einrichtung auf dem Pfaffenhofener Trabrennbahn-Gelände aufgelöst werden. Dort waren bekanntlich zeitweise bis zu 300 Leute untergebracht. Aktuell sind es noch 104 Personen, teilte heute ein Sprecher des Landratsamts mit. 

Wie der Landrat erklärte, sollte die Not-Unterkunft an der Trabrennbahn eigentlich bereits zum Anfang dieses Monats komplett geräumt sein. Dieser Plan habe sich aber verzögert, weil zahlreiche der dort untergebrachten Flüchtlinge an Grippe litten und man keine erkrankten Personen verlegen wollte. Nach Informationen unserer Zeitung gilt es nun als wahrscheinlich, dass die Not-Unterkunft bis Ende April leer werden könnte. 

Im Landkreis sind derzeit mehrere Container-Anlagen – ähnlich der in Ernsgaden (Foto) – in Vorbereitung.

Die deutlich reduzierten beziehungsweise ausgesetzten wöchentlichen Flüchtlings-Zuweisungen verschafften dem Landkreis Pfaffenhofen zwar merklich Luft bei der Errichtung von weiteren Unterkünften und nahmen etwas Druck. Doch Entwarnung will Landrat Wolf nicht geben. Er sagt: Wären in den vergangenen vier Wochen – wie zuvor – jeweils 51 Asylbewerber aufzunehmen gewesen, hätte man tatsächlich erstmals eine Turnhalle belegen müssen. Denn es seien zwar momentan mehrere Container-Unterkünfte in Planung und Vorbereitung, doch die wären nicht rechtzeitig fertig geworden. 

Auch vor diesem Hintergrund stellt Wolf im Gespräch mit unserer Zeitung klar: „Wir halten an den bestehenden Planungen zur Schaffung von weiteren Unterkünften vollumfänglich fest.“ Bekanntlich haben sich alle 19 Landkreis-Gemeinden darauf verständigt, jeweils zwei Prozent ihrer Einwohnerzahl an Flüchtlingen aufzunehmen sowie die dafür nötigen Unterkünfte zu akquirieren, selbst zu bauen oder zumindest Flächen zur Errichtung von Container-Anlagen zu vermitteln oder zur Verfügung zu stellen. 

"Bestätigung für unser Konzept"

Von dieser Marschroute will man, so Wolf, auch bis auf weiteres nicht abweichen. Man müsse damit rechnen, dass sich – zum Beispiel durch gezielte Flüchtlings-Aufnahmen aus der Türkei oder durch einen verstärkten Zugang aus Italien – die Zahl der im Landkreis einzuquartierenden Asylbewerber wieder erhöht.

Dass man bisher die Belegung von Turnhallen im Landkreis gänzlich vermeiden konnte, sehe er als „Bestätigung für unser bisheriges Konzept“, so Wolf. „Weil wir frühzeitig die Weichen gestellt hatten und immer im Soll waren, haben wir auch immer wieder Wochen der Pause bekommen.“ Die gemeinsame Strategie habe sich ausgezahlt.

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