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Wie zwei betrunkene Münchner auf den Spuren von Winnetou und Old Shatterhand 30 Polizisten in Atem gehalten haben

(ty) Zwei Münchner – 26 und 33 Jahre alt – zogen gestern durch das Münchner Stadtgebiet. Da sie Blutsbrüder werden wollten, schnitten sich beide jeweils die Handflächen auf, wodurch ihre Kleidung stark durch Blut verschmiert war. In der Folge gingen mehrere Besorgnis erregende Mitteilungen bei der Polizei ein – ein Großeinsatz war die Folge, an dem insgesamt 30 Beamte beteiligt waren. Aber der Reihe nach.

Der erste Notruf ging gegen 16.45 Uhr bei der Münchner Polizei ein. Dabei teilte eine Frau mit, dass sie zwei Männer mit blutverschmierten Händen am Stachus gesehen hat, die Passanten nach Messern und Rasierklingen fragten. Dabei seien sie wohl sichtlich betrunken und hätten Bierflaschen dabei. Da die beiden im Anschluss in Richtung S-Bahn gingen und von dort aus mit der S 7 zum Ostbahnhof fuhren, wurde die Bundespolizei zur Unterstützung hinzugezogen. Die Beamten der Bundespolizei konnten jedoch die beiden in der S-Bahn nicht mehr antreffen.

Die nächste Mitteilung ging gegen 18.15 Uhr ein. Jetzt teilte ein Bürger mit, dass er einen blutenden Mann im Innenhof eines Anwesens am Jagdfeldring in Haar beobachtet hatte. Dieser gab an, dass er eine Schusswaffe verkaufen wollte und von dem vermeintlichen Käufer mit einem Messer angegriffen worden sei. Daraufhin habe er drei Mal geschossen. Eine angerückte Polizeistreife konnte den blutenden Mann jedoch nicht in dem Innenhof antreffen.

Die nächste Meldung erreichte die Polizei gegen 18.45 Uhr. Zwei blutende Männer unterhielten sich nun lautstark im Bus der Linie 193 darüber, dass sie vor der Polizei abgehauen seien. Zusätzlich ging zeitgleich eine weitere Meldung ein, dass ein Busfahrer der Linie 193 mit einem Messer angegriffen worden sein soll.

Der besagte Bus der Linie 193 konnte an der Wasserburger Landstraße von Polizeibeamten gestoppt werden. Im Bus stellten die Beamten die beiden 26 und 33 Jahre alten Männer. Der Busfahrer konnte unverletzt angetroffen werden.

Es stellte sich letztlich nach Angaben der Polizei heraus, dass die zwei offensichtlich stark angetrunkenen Männer beim Spaziergang durch München sich lediglich lautstark unterhalten hatten. Mit ihrem Verhalten machten sie jedoch die Personen auf sich aufmerksam, die wiederum die Polizei alarmierten.

„Die Verletzung an ihren Händen haben sie sich selbst mit einem Messer zugefügt, in dem sie sich quer über die Handflächen schnitten, um Blutsbrüderschaft zu schließen“, so ein Polizeisprecher. Straftaten konnten den beiden jedenfalls nicht nachgewiesen werden, wie es heißt.

Aufgrund seines offensichtlich alkoholisierten Zustands wurde der 33-Jährige zur Ausnüchterung in Gewahrsam genommen. Der 26-Jährige konnte indes zur Ausnüchterung seiner Mutter übergeben werden. Insgesamt nahm der „Verbrüderungseinsatz“ über 30 Polizeibeamte in Anspruch.


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