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Leserbrief zum Zugangsverbot für Flüchtlinge in Ingolstädter Clubs und Diskotheken 

Flüchtlinge haben keinen Zutritt mehr zu Ingolstädter Clubs und Diskotheken. Hintergrund ist wohl, dass es zu sexuellen Belästigungen durch Flüchtlinge kam. Ein Wirt argumentierte in diesem Sinne, er müsse seine weiblichen Gäste schützen und würde folglich Geflüchtete an der Tür abweisen lassen.

Nun ist es selbstverständlich richtig, im Falle von sexueller Belästigung den betreffenden Täter sofort des Clubs zu verweisen und die Sache zur Anzeige zu bringen. Wegen der Verfehlung eines oder einiger Geflüchteten (wobei entgegen aller Beteuerung klar ist, dass mit Geflüchteten hier Schwarze gemeint sind), allgemein Schwarzen den Zutritt zu Clubs zu verwehren, ist nichts anderes als Apartheid. Man impliziert, dass alle Geflüchteten potentielle Sexualstraftäter sind (solche Meinungen waren in Ingolstädter Internetforen schon mehr oder minder gut verbrämt zu lesen) und man die weiße Mehrheitsbevölkerung vor ihnen schützen müsse. Nicht anders wurde die Rassentrennung in den USA begründet oder teilweise die Apartheid in Südafrika.

Dass dies nun in Ingolstadt so praktiziert wird, ist in der Tat nur eines: eine Schande für die Schanz. Nicht umsonst hat es Ingolstadt in den Foren und Internetseiten von Neonazis innerhalb von Stunden zu einer traurigen Berühmtheit gebracht: Dort wird diese „Türpolitik“ als ein Schritt in die richtige Richtung, nämlich ein rein weißes, ‚arisches‘ Deutschland gefeiert, in dem Zuwanderer nur als Bedrohung für die deutsche Kultur und die „deutschen Mädel“ gesehen werden.

Die betreffenden Wirte, die anstatt einfach die betreffenden, übergriffigen Menschen zu entfernen, eine Apartheidpolitik in Ingolstadt eingeführt haben, sollten sich schämen! Sie sorgen dafür, dass unsere Heimatstadt zum Vorzeigeobjekt für Rassisten in ganz Deutschland wird!

Wir können nur hoffen, dass die Wirte dann wenigstens konsequent sind: Wenn ein Farbiger jemanden sexuell belästigt, gewähren sie keinem Farbigen mehr Zutritt. Insofern müssen sie, wenn sie sich an ihre Logik halten, in dem Moment, in dem ein weißer Deutscher auffällig wird, ihre Clubs für weiße Deutsche sperren. Es dürfte dann bald still werden, um Ingolstädter Clubs. Insbesondere um jene, die die Apartheid in Ingolstadt errichten wollen.

Sebastian Schuller
Sprecher linksjugend Ingolstadt


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