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Weniger Unfälle, mehr Todesopfer: Die Verkehrsunfallbilanz 2014 für das Polizeipräsidium Oberbayern Nord fällt bei den tödlichen Unfällen deutlich schlechter aus als im Rest Bayerns 

(ty) Weniger Unfälle, aber deutlich mehr Todesopfer. Das ist die bittere Erkenntnis aus der Verkehrsunfallbilanz des Jahres 2014 für den Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord. 43 778 Verkehrsunfälle wurden  aufgenommen. Im Jahr zuvor waren es noch 43 850. Im Gegensatz zum Vorjahr verloren dabei jedoch 94 Menchen ihr Leben. Das sind 17,4 Prozent mehr als im Jahr 2013. Bei 6333 (Vorjahr: 6265) Verkehrsunfällen entstand Personenschaden, wobei 8587 (8425) Personen verletzt wurden.

Die Zahl der Todesopfer stieg 2014 entgegen der bayernweiten Entwicklung an. Wurden 2013 im Präsidialbereich 80 Verkehrsteilnehmer im Straßenverkehr getötet, waren es im Jahr darauf 94 Todesopfer. Der Anstieg um 17,5 Prozent ist hierbei insbesondere auf die gestiegene Anzahl der Todesopfer bei den Kradfahrern zurückzuführen.

26 126 Verkehrsunfälle ereigneten sich innerorts, dabei wurden 19 Menschen getötet. Außerhalb geschlossener Ortschaften kamen bei 17 652 Verkehrsunfällen 75 Personen ums Leben. Die Todesopfer auf Staatsstraßen stiegen von 15 auf 30. Mit diesen 30 Todesopfern waren die Staatsstraßen bei den tödlichen Verkehrsunfällen am höchsten belastet, gefolgt von den Bundesstraßen mit 20 (davon 19 außerorts) und den Kreisstraßen mit 18 (davon 13 außerorts).

2014 war bei 591 (548) Verkehrsunfällen Alkoholgenuss unfallursächlich. Dies stellt einen Anstieg von 7,84 Prozent dar. Bei diesen Unfällen wurden 335 (310) Personen verletzt. 8 (4) Menschen fanden dabei den Tod. Die Unfälle unter Drogeneinfluss stiegen von 25 auf 30 und bewegen sich damit weiterhin – verglichen mit den Alkoholunfällen – auf deutlich niedrigerem Niveau. Bei den 30 Unfällen wurden 23 (16) Personen verletzt, eine Person (1) wurde getötet.

Die jungen Fahranfänger im Alter von 18 bis 24 Jahren waren an 4235 Verkehrsunfällen (4523) beteiligt. Dies stellt einen Anteil von 9,67 Prozent an der Summe aller Unfälle dar. Dabei wurden 2448 (2617) Unfälle durch die jungen Fahrer verursacht. 21 (21) Menschen fanden bei den durch diese Altersgruppe verursachten Unfällen den Tod (22,34 Prozent aller Getöteten).  Und 1900 Personen wurden bei diesen Unfällen verletzt.

Diese Unfallzahlen zeigen erneut, dass die jungen Fahrer, die selbst nur etwa acht Prozent der Bevölkerung stellen, überproportional an schweren Verkehrsunfällen beteiligt sind. Auch die Beteiligung von 24,4 Prozent an den Geschwindigkeitsunfällen und 20,5 Prozent an den Alkoholunfällen zeigt die verhängnisvolle Risikobereitschaft der jungen Fahrer.

Im Jahr 2014 wurden 3452 (3328) Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Senioren aufgenommen. Bei diesen Unfällen wurden 25 (23) Senioren getötet, das entspricht einem Anstieg von 8,7 Prozent. Bei den verletzten Senioren stieg die Zahl von 902 auf 931 (plus 3,2 Prozent).

23 der insgesamt 54 Todesopfer in Pkw, Lkw und Reisebus waren nachweislich nicht angegurtet. Dies entspricht einem Anteil von 42,6 Prozent. Ein getöteter Kradfahrer trug keinen Schutzhelm.

Die Beteiligung der Motorradfahrer am Unfallgeschehen stieg von 725 auf 815. Dies entspricht einem Anstieg von 12,4 Prozent. Dabei wurden 19 (12) Kradfahrer getötet. Die Zahl der getöteten Motorradfahrer stieg damit um 58,3 Prozent.

Waren es 2014 noch 154 Unfälle mit Toten und Schwerverletzten, bei denen die Kradfahrer schuldhaft beteiligt waren, lag diese Zahl 2014 bei 160 (plus 3,8 Prozent).

Bei diesen durch die Kradfahrer verursachten Unfällen wurden 14 (11) Menschen getötet. Die häufigsten Unfallursachen bei Motorradunfällen waren erneut zu hohe Geschwindigkeit, fehlender Sicherheitsabstand und Fehler beim Überholen.

Im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord ereigneten sich im Jahr 2014 insgesamt 94 Schulwegunfälle, 16 mehr als im Vorjahr. Daraus errechnet sich ein prozentualer Anstieg von 21,5 Prozent. Ein Schulkind wurde im vergangenen Jahr auf dem Weg zur Schule getötet. 114 Kinder wurden bei Schulwegunfällen verletzt, 34,1 Prozent mehr als im Vorjahr.

2014 kamen zehn Fußgänger bei Verkehrsunfällen ums Leben. Im Jahr 2014 starben neun Personen beiFußgängerunfällen. Im Jahr 2014 ereigneten sich insgesamt 562 (546) Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Fußgängern. Dabei wurden 412 (435) Fußgänger verletzt.

In Bereich er Radunfälle ist ein leichter Anstieg der Unfallzahlen zu verzeichnen. Waren im Jahr 2013 noch 1836 Radfahrer an Verkehrsunfällen beteiligt, waren dies im Jahr darauf 1985, was einem Anstieg von 8,12 Prozent entspricht. Dabei wurden 9 (11) Radfahrer getötet, 1675 (1542) Radfahrer wurden verletzt.

Im Jahr 2014 ereigneten sich 2323 (2466) Verkehrsunfälle, bei denen Schwerverkehrsfahrzeugebeteiligt waren. Dabei wurden 881 (851) Personen verletzt und 21 (29) getötet. Dies entspricht einem Rückgang der Unfallzahlen von 5,7 Prozent mit 27,5 Prozent weniger getöteten Personen. Bei 1692 Unfällen der Fälle war der Schwerverkehr der Verursacher, 8 (15) Menschen wurden bei diesen Unfällen getötet. Dies entspricht einem Rückgang von 46,6 Prozent.

Im Jahr 2014 wurden insgesamt 5825 (6016) Verkehrsunfälle auf den  Bundesautobahnen registriert. Dies entspricht einem Rückgang von 3,2 Prozent. Dabei verloren 10 Menschen ihr Leben, 17 weniger als im Vorjahr. 172 (164) Personen wurden schwer verletzt, 1278 (1484) leicht verletzt.

Hauptunfallursache bei den registrierten Verkehrsunfällen im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord bleibt nach wie vor Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren und beim Ein- und Anfahren, gefolgt von der Nichtbeachtung der Vorfahrt. Als dritthäufigste Unfallursache wurde ungenügender Sicherheitsabstand festgestellt. Die Anzahl der Wildunfälle nimmt ein breites Spektrum im gesamten Unfallgeschehen im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord ein. Bei den Wildunfällen gab es im Präsidiumsbereich analog zur gesamtbayerischen Entwicklung (minus 1,6 Prozent) einen leichten Rückgang um 2,2 Prozent von 9106 auf 8909. 63 (64) dieser Unfälle waren Unfälle mit Personenschaden, dabei wurde eine Person getötet und 76 (73) Personen verletzt, schwere Verletzungen erlitten 16 (16) Personen. 11 (8) dieser Unfälle waren schwerwiegende Unfälle mit Sachschaden.

Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord wurden im Jahr 2014 68 Falschfahrer auf Bundesautobahnen gemeldet. 19 der Falschfahrer konnten ermittelt werden, davon waren 14 männlich (84,6 Prozent) und fünf weiblich. Etwa 63 Prozent der ermittelten Falschfahrer waren über 70 Jahre alt.


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