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Die Pfaffenhofener Lesebühne geht  in die zweite Saison – und bietet hochkarätige wie regionale Autoren

(ty) Die Pfaffenhofener Lesebühne geht in ihre zweite Runde. Wie bei der Premiere im vergangenen Jahr werden bekannte Autoren in der Kreisstadt auftreten, aber auch regionale Literatur erwartet das Publikum auf der Lesebühne. Von März bis Oktober werden es sechs Lesungen sein, die für literarische Unterhaltung sorgen sollen. 

Den Anfang macht der hiesige Autor Alexander Bálly am Freitag, 20. März, um 20 Uhr: Nach dem Erfolg seines Regionalkrimi-Erstlings „Der Tote am Maibaum“ erscheint im März die Fortsetzung „Der Tote am Kirchturm“. Im zweiten Fall des Ermittlerduos Ludwig Wimmer und seiner Enkelin Anna liegt die Leiche des Hochzeitsladers Benedikt Singer eines Abends am Fuß des Wolnzacher Kirchturms.

Kaum hat die Polizei den Tatort und die wenigen Beweismittel gesichert, reden die Bürger hinter vorgehaltener Hand über Singers wilde Ehe. Musikalisch umrahmt  wird die Lesung in der Bierwirtschaft Alte Eiche stilecht von Holledauer Volksmusik: Das Duo „Freundschaftsmuse“ unter der Leitung von Irmi Grünwald wird mit Harfe und Steirischer Harmonika für die passende Atmosphäre des Krimi-Abends sorgen.

Alexander Bálly. (Foto: Rosi Radler)

Mit dem neuen Buch von Steffen Kopetzky, in Pfaffenhofen nicht nur als  Autor zahlreicher preisgekrönter Romane, Hörspiele und Theaterstücke, sondern auch als Kulturreferent des Stadtrats bekannt, geht es im April weiter. Kopetzky liest am Freitag, 17. April, um 20 Uhr im Festsaal des Rathauses aus seinem neuen Roman „Risiko“, der Anfang März veröffentlicht  wird.

Kopetzky hat einen funkelnden Abenteuerroman geschrieben, der auf historischen Fakten beruht. Er folgt einer legendären Afghanistan-Expedition auf ihrer 5000 Kilometer langen Reise und begegnet historischen Personen wie Lucien Camus, dem Vater von Albert, oder Alois Musil, auch genannt Musil von Arabien. Die Moderation des Abends übernimmt Thomas Böhm,  der ebenfalls Autor sowie  Literaturvermittler ist und von 2012 bis 2014 Programmleiter des Internationalen Literaturfestivals Berlin war.

Steffen Kopetzky. (Foto: Marijan Murat)

Fortgesetzt wird die Lesebühne dann am Freitag, 24. Juli, um 20 Uhr mit einem Auftritt des diesjährigen Lutz-Stipendiaten im Festsaal des Rathauses. Zum Abschluss seines dreimonatigen Aufenthalts in Pfaffenhofen präsentiert der Mitte März zu kürende Stipendiat einen Text, der hier am Ort entstanden ist – quasi den literarischen Entwurf seiner Außenansicht auf das Leben in Pfaffenhofen – und darauf darf man gespannt sein.

Den literarischen Herbst leiten am Freitag, 18. September, um 19 Uhr in der Stadtbücherei im Haus der Begegnung zwei bekannte Pfaffenhofener ein: Turmschreiber-Verleger Ernst Krammer-Keck und seine Frau, die Rundfunkmoderatorin Franzi Krammer-Keck, laden zu einem literarischen Streifzug durch ein halbes Jahrhundert, bei dem sie „Gescheites und Gspassiges“ präsentieren.

Die Lesung widmet sich den persönlichen literarischen Schätzen des Ehepaars und bildet zugleich die Eröffnung einer kleinen, aber feinen Ausstellung, die signierte und gewidmete Bücher aus 50 Jahren Sammlertätigkeit präsentiert. Unter den vielen Autoren, deren Bücher sich in dieser Sammlung befinden, sind bekannte Intellektuelle und Schriftstelle: von Heinrich Böll und Max Frisch über Jean Paul-Sartre, Martin Heidegger, Theodor W. Adorno und Georg Ratzinger bis hin zu Autoren des Turmschreiber-Verlags – von Eugen Roth und Josef Fendl über Herbert Rosendorfer, Kurt Wilhelm bis Helmut Zöpfl und Franz Ringseis.

Am Freitag, 9. Oktober, liest der deutsch-polnische Autor Artur Becker um 20 Uhr in der Bierwirtschaft Alte Eiche aus seiner Novelle „Sieben Tage mit Lidia“. Dabei zeichnet er ein facettenreiches Porträt Venedigs und beschäftigt sich obendrein mit der schwierigen Lage polnischer Schriftsteller um 1980. Becker, der seit 1989 selbst nicht mehr in seiner Muttersprache publiziert, schöpft nicht zuletzt aus seiner eigenen Biografie.

Die Hauptfigur Andrzej, ein 36-jähriger Dichter aus Polen, wird im Dezember 1981 von einem Freund nach Venedig eingeladen und verliebt sich dort hoffnungslos in dessen schöne und selbstbewusste Tochter Lidia. Gleichzeitig wird in seiner Heimat Polen das Kriegsrecht ausgerufen. Während Andrzejs Aufenthaltsvisum abläuft, gerät er immer tiefer in das Dilemma zwischen Heimat und Freiheit, Familie und Leidenschaft. Er steht vor der Wahl, in das bedrohliche Polen zu seiner Frau und seinem Sohn zurückzukehren oder als Exildichter in Venedig, seiner „Republik der Liebe“, Asyl zu beantragen. Polnische Politik, innere Zerrissenheit, Liebe und die Auseinandersetzung an Scheidepunkten des Lebens: Das alles sind Themen in Artur Beckers mitreißender Novelle.

Den Abschluss der zweiten Saison der Pfaffenhofener Lesebühne und zugleich einen ihrer Höhepunkte bildet dann wieder eine Krimi-Lesung: Der Garmisch-Partenkirchener Bestseller-Autor und Kabarettist Jörg Maurer liest am Donnerstag, 29. Oktober, um 20 Uhr im Festsaal des Rathauses aus dem siebten und neuesten Fall des Kult-Ermittlers Hubertus Jennerwein mit dem Titel „Der Tod greift nicht daneben“. Auch bei diesem bisher unheimlichsten Fall des Ermittlerteams um Jennerwein wird das Publikum viel zu lachen haben. Maurer setzt den originellen Sprachwitz, die skurrilen Typen und eigenwilligen Charaktere aus den Romanen auch bei seinen kabarettistischen Krimilesungen gekonnt in Szene.

Karten für alle Lesungen gibt es ab 1. März bei bei Elektro Steib, beim Intakt-Musikinstitut, beim PK sowie online unter www.okticket.de. Infos zu allen Veranstaltungen gibt es auch unter www.pfaffenhofen.de/lesebuehne 


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