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Die Firma Cummins macht möglicherweise den Standort Ingolstadt ganz dicht 

(ty) Alle Proteste waren vergebens. Der Generatorenhersteller Cummins will, wie es aus Unternehmenskreisen heißt, nach Personaleinsparungsplänen im vergangenen Jahr den Produktionsstandort möglicherweise ganz dicht machen. Betroffen von einer Schließung wären 190 Mitarbeiter. Grund für die in Erwägung gezogene Schließung des Ingolstädter Werkes sei die gesunkene Nachfrage nach Generatoren in der in Ingolstadt produzierten Leistungsklasse. Zwar habe sich die Effizenz im Werk Ingolstadt gesteigert, nicht aber in dem erhofften Maß. Und diese Erwartungen, die lagen im vergangenen Jahr noch bei einer Rendite von 16 Prozent.

„Wenn alle Betriebe schließen würden, die keine 16 Prozent Umsatzrendite erwirtschaften, dann wäre Ingolstadt zu“, meinte Christian Daiker von der IG Metall noch im Mai vergangenen Jahres bei einer Protestkundgebung vor dem Ingolstädter Werk. Wenn 16 Prozent Rendite tatsächlich der Maßstab wären, dann würde in Ingolstadt Massenarbeitslosigkeit herrschen. Genau diese 16 Prozent Renditeerwartung aber habe die Firma Cummins in der Bunsenstraße.

Cummins hatte damals geplant, in Ingolstadt insgesamt 156 Arbeitsplätze abzubauen. Der Konzern, der weltweit 45 000 Mitarbeiter beschäftigt und im Motoren- und Generatorenbau tätig ist, wollte damals aber „nur“ Abteilungen in Ingolstadt schließen oder nach Rumänien verlagern. Das hätte im Mai vergangenen Jahres 86 Arbeitsplätze von 275 bedeutet. Weitere 70 Mitarbeiter waren im Zuge einer „Kapazitätsanpassung“ bereits im März 2013 gekündigt oder in eine Transfergesellschaft ausgelagert worden.

Später war es dann gelungen, durch den Erhalt der Wickelei 30 Arbeitsplätze zu retten. Ein kurzlebiger Erfolg aus heutiger Sicht. Wolfgang Schmidl war damals überzeugt, dass Cummins in Ingolstadt ein profitabler Fertigungs- und Entwicklungsstandort bleibt. Eine trügerische Hoffnung, wie sich jetzt zeigt.

„Wir fordern die Verantwortlichen bei Cummins auf, mit uns eine akzeptable Lösung zu erarbeiten und damit eine klare Botschaft mit einer langfristigen Perspektive für den Standort Ingolstadt an die Mitarbeiter zu senden“, hatte der Betriebsratsvorsitzende Wolfgang Schmidl im vergangenen Jahr gefordert. Mit dem Ergebnis, das jetzt zur Diskussion steht, hat er wohl kaum gerechnet.


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