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Die beiden fielen gestern auf eine dreiste Lügen-Geschichte um ihre vermeintlich schwer erkrankte Tochter herein. Unbekannter Mann holte die Beute bei ihnen ab.

(ty) Nach wie vor treiben Kriminelle in der Region mit so genannten Schock-Anrufen ihr Unwesen, um arglose Menschen um Geld und Wertsachen zu bringen – und trotz aller Warnungen haben sie immer wieder Erfolg und kassieren mitunter kräftig ab. Wie das Polizeipräsidium von Niederbayern heute berichtet, sind Eheleute aus dem Stadtgebiet von Kelheim am gestrigen Dienstag auf eine perfide Lügen-Geschichte von Betrügern hereingefallen und haben schließlich an ihrer Wohnadresse sowohl Bargeld als auch Schmuck an einen ihnen nicht bekannten Mann übergeben. Die Kripo hat die Ermittlungen übernommen; um Hinweise zum Abholer der Beute wird gebeten.

Nach Angaben des niederbayerischen Polizeipräsidium erhielt die Ehefrau gegen 17.30 Uhr einen Festnetz-Anruf. Der Betrüger am anderen Ende der Leitung gab sich als Arzt eines nahe gelegenen Universitäts-Klinikums aus und tischte der Frau die Lügen-Geschichte auf, dass ihre Tochter schwer erkrankt und in das Krankenhaus eingeliefert worden sei. Lediglich ein besonderes Medikament aus der Schweiz könne helfen, gaukelte der Kriminelle weiter vor. Dieses würde allerdings 150 000 Euro kosten. Sollte diese Summe aufgebracht werden, so der Betrüger, könne man bereits am Folgetag mit der Behandlung beginnen. Ferner habe der Betrüger der Frau vorgelogen, dass ihr Schwiegersohn bereits vor Ort sei und auch schon in Kontakt mit der Krankenkasse stehe. 

Der vermeintliche Arzt hielt die angerufene Kelheimerin nach Angaben der Polizei rund eine Stunde lang am Telefon. Dabei habe er das Gespräch immer wieder an eine weinende Person übergeben, bei der es sich vermeintlich um die erkrankte Tochter gehandelt habe. Während der Gatte der Kelheimerin schließlich von dem Anrufer zu der besagten Klinik gelotst worden sei, habe an der Adresse der Eheleute – in der Drosselstraße – gegen 18.30 Uhr die Übergabe von Bargeld und Schmuck stattgefunden. Die Beute befand sich laut Polizei dabei in einer roten Stofftasche. Der bislang nicht identifizierte Abholer habe sich als Vertreter der Krankenkasse ausgegeben. 

Nachdem der Ehemann wieder in Kelheim angekommen sei, sei von den Eheleuten deren Tochter kontaktiert worden – erst jetzt sei der Betrug aufgefallen. Der Beute-Abholer wird laut Polizei als zirka 1,85 Zentimeter groß und schlank beschrieben; dunkle Haare, kein Bart. Bekleidet gewesen sei er mit einem hellgrauen Pullover ohne Kapuze und einer dunklen Hose. Er habe vermutlich mit tschechischem Akzent gesprochen. Ob er mit einem Fahrzeug unterwegs gewesen sei, sei nicht bekannt. Hinweise zu dem unbekannten Mann werden unter der Rufnummer (0 94 41) 50 42 0 bei der Polizeiinspektion in Kelheim entgegengenommen.


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