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Bei den Ingolstädter Grünen ging es am politischen Aschermittwoch schon fast gesitteter zu. Statt Bier gab es eine Mass Wasser, doch natürlich bekamen auch hier diverse Parteien – hauptsächlich die CSU - ihr Fett weg.  Das Thema Plagiate und entzogene Doktoren-Titel stand auch bei den Grünen hoch im Kurs. Als „Tour de CSU" oder "Tour de Merkel“ bezeichnete Christian Höbusch, der Kreisverbandsvorsitzende, das vergangene Jahr. Die CSU in Bayern sei doch einer der größten Dopingfälle der Neuzeit. „Wir dopen unsere Gesellschaft, wir dopen unser Land.“ Doch trotz alles „Dopings“, hofft der Kreisvorsitzende darauf, dass die CSU im Herbst abgelöst wird. Doch dafür brauchen die Grünen noch ein paar Wählerstimmen, „damit wir auch Verantwortung übernehmen können, beide Stimmen nächstes Jahr bei Bund-, Land- und Kommunalwahl für Grün“, so Höbusch, „Und dann, hasta la vista CSU, hasta la vista Horst“. Und so endete die amüsante Aschermittwochs-Angelegenheit doch schon ziemlich schnell im Wahlkampf. (Hier ein Teil zum Nachhören)

Als zweiter Redner war der Ettinger Joachim Siebler an der Reihe. Auf der oberbayerischen Liste zur Wahl des Bezirkstags 2013 erreichte er Platz Zwei. Deswegen gab es zunächst einen kleinen Ausflug in die Sozialkunde und Siebler erklärte den Unterschied zwischen Bezirkstag- und Bezirksregierung. „Bis zum Jahr 2009 war ich politisch interessiert, aber nicht aktiv“, so Siebler. „Mit dem Streit um die Nordumgehung Gaimersheim hat sich das geändert“ und so führte ihn sein Weg schließlich zu den Grünen. Mit einer großen Zeichentafel bewaffnet machte sich Siebler sogleich ans Werk die komplizierten Verhältnisse um die Nordumgehung zu skizzieren und den Standpunkt der Grünen zu erläutern. Denn obwohl wir in einer Autostadt leben, leben hier schließlich nicht nur Autos, so Siebler.

Zum Schluss stand noch Rupert Ebner, Direktkandidat der Grünen für Neuburg-Schrobenhausen, am Rednerpult. Mit seinem Platz 28 sei er zwar nicht unbedingt zufrieden, „aber es muss sich ja nur jeder merken, dass er mit dem Finger bis 28 runter muss, dann klappt das auch“, witzelte der Gerolfinger. Über den politischen Aschermittwoch selbst wollte der 58-Jährige noch klar stellen, dass dieser keine Erfindung der CSU sei, wie oftmals behauptet würde. „Der Aschermittwoch ist schon viel älter, es ist der Beginn der Fastenzeit. Wahrscheinlich ging den Leuten damals das Essen aus. Und Essen war schon immer eine politische Handlung“, meinte Ebner und leitete zu seinen Wahlkampfthemen „Landwirtschaft, Tierschutz, Ernährung und ökologische Landwirtschaft“ über. Ebner ist auch Funktionär der internationalen „Slow Food“-Vereinigung und beschäftigt sich rund um das Thema Essen und Ernährung, denn da gäbe es noch – wie der jüngste Pferdefleischskandal zeigt – großen Handlungsbedarf. „Das was wir essen ist nicht ein Randthema unserer Gesellschaft, sondern ist ein hochpolitisches Thema, es betrifft uns jeden Tag“, so Ebner. Und von „Slow Food“ ging es weiter zum „Fastfood“. Das Münchener Improtheater „Fastfood“ unterhielt die Gäste mit ihrer Show „Der Krieg geht weiter, oder: das kann doch jede Hausfrau“.   


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